Entstanden ist die Initiative 2008 in Estland. Die Clean-Up-Bewegung nennt sich „Let’s do it!“ und ist akkreditiertes Mitglied beim United Nations Environment Programme (UNEP). In über 96 Länder findet dieser Tag statt. Die Schweiz beteiligt sich zum zweiten Mal an dieser Aktion. Organisiert wird sie von der Interessengemeinschaft saubere Schweiz IGSU. Das Bundesamt für Umwelt BAFU und der Fachorganisation Kommunale Infrastruktur unterstützen die IG.
"Wir zeigen damit, dass Littering stört und nicht toleriert wird. Das Bewusstsein für die Littering-Problematik wird so in der Bevölkerung gefördert, was langfristig zu mehr Sauberkeit und Lebensqualität führen wird.", Nora Steimer, Geschäftsführerin IG saubere Umwelt
Bachputzete und Fötzle sind altbekannte Aktionen, die es schon viele Jahre gibt; die eine oft vom Naturschutzverein organisiert, das andere - angeordnet von einer Lehrperson -als Strafe kennt wohl jedes Kind, wenn auch nur vom Hörensagen. Unsere hektische Zeit begünstigt das Littering. Sehr viele Menschen können für die Mittagspause nicht mehr nach Hause fahren. Viele sind darauf angewiesen, irgendwo in aller Eile etwas zu essen. Man will ja nicht zu viel Zeit verlieren, sich am Abend beizeiten wieder auf den Heimweg machen. So bietet sich das Take Away an, oder man holt sich ein Sandwich beim Grossverteiler. Essbesteck, Teller, Becher, - alles zum einmaligen Gebrauch bestimmt - , Verpackungen und Servietten bleiben zurück; überquellende Abfallkörbe da und dort. Oft wird aus Gedankenlosigkeit oder Bequemlichkeit der Unrat auch liegengelassen.
Das Bundesamt für Umwelt BAFU stellt 2011 in einer Studie über Littering fest, dass der grösste Teil derartiger Verunreinigungen in eher dicht besiedelten Gebieten anfällt und direkte und indirekte Mehrkosten verursacht, die vor allem von der öffentlichen Hand getragen werden müssen.
"In den Gemeinden werden mehr als 50 % der Littering-Kosten durch Esswaren- und Getränkeverpackungen sowie durch weitere Gegenstände der fliegenden Verpflegung verursacht.", Bundesamt für Umwelt
Neben den Abfällen von Fast-Food-Mahlzeiten, fallen bei den Kosten auch die Zigarettenkippen ins Gewicht. Diese sind speziell mühsam zu sammeln, weil sie häufig achtlos ins Gebüsch, ins Kies und auf den Rasen oder zwischen die Gleise geworfen werden.
Die Berechtigung, wenn nicht sogar die Notwendigkeit, eines offiziellen Aufräumtags ist somit gegeben. Mitmachmöglichkeiten gibt es für alle. Der Anlass ist von der IGSU gut organsiert. Jede angemeldete Gruppe - ob von einer Firma, eines Vereins oder eines Schulhauses – wird für den Einsatz mit Werbematerial und Utensilien wie Warnwesten und Handschuhe tatkräftig unterstützt. Letztes Jahr beteiligten sich rund 250 Gruppen. Einige Schulklassen räumten Innenstädte auf, andere säuberten Bäche. In Zug wurden sogar Abfalltaucher im See eingesetzt. Dem Einfallsreichtum ist keine Grenze gesetzt. Dieses Jahr erhoffen sich die Veranstalter mehr Teilnehmer, da der Clean-Up-Day heuer an zwei Tagen stattfindet. Ein grosser Erfolg ist der Aktion zu gönnen.
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