Die schweizerische Legislative hat im September 2013 dem Beitritt zur Aarhus-Konvention zugestimmt und per 1. Juni 2014 wurde sie rechtskräftig. Drei wesentliche Ziele verfolgt die Aarhus-Konvention: Sie will den Zugang zu Umweltinformationen verbessern, eine stärkere Beteiligung der Bevölkerung bei Bewilligungsverfahren von Projekten mit Umweltauswirkungen gewährleisten und bei Umweltangelegenheiten den Zugang von Betroffenen zu Gerichten erleichtern. Das Übereinkommen ist der erste völkerrechtliche Vertrag, der jedem Bürger Rechte im Umweltschutz zuschreibt. Mittlerweile unterzeichneten 47 Staaten das Abkommen von 1998. Mit dem Beitritt verpflichtete sich der Bundesrat weiter, dazu mindestens alle vier Jahre einen nationalen Bericht über den Zustand der Umwelt zu publizieren, der Angaben über die Qualität der Umwelt und über Umweltbelastungen enthält. «Umwelt Schweiz 2015» ist der erste Bericht in diesem Kontext.
„Der Zustand der Biodiversität in der Schweiz ist alarmierend. Ein Drittel der Arten in der Schweiz sind bedroht. Die Lebensräume wie Auen, Moore, Trockenwiese und -weiden sind im Verschwinden begriffen.“
Franziska Schwarz, Vizedirektorin des Bundesamts für Umwelt (Bafu), zur Biodiversität
Zurzeit lebt die Schweiz auf Umweltkosten anderer. Zwar sind hierzulande die Gewässer stets sauberer geworden. Ausserdem hat sich die Luftqualität verbessert, denn seit 1990 sind die CO2-Emissionen stetig gesunken. Trotzdem sterben jedes Jahr 2000 bis 3000 Menschen an den Folgen der Feinstaub-, Ozon -und Stickoxid-Belastungen. Die Kosten dafür belaufen sich nach Schätzungen auf vier Milliarden Franken. Mit unserem konsumistischen Lifestyle verbrauchen wir zu viele natürliche Ressourcen (Wegwerfgesellschaft). Durch den Import vieler Waren lagern wir einen grossen Teil der Umweltbelastungen in Entwicklungs- und Schwellenländer aus. Der ökologische Fussabdruck der Schweiz ist, mit einem Wert von 2.8, nach wie vor zu gross. Die Siedlungsabfälle haben sich seit 1990 im Vergleich zum Wachstum der Bevölkerung verdoppelt.
Der Bundesrat hat in seinem Bericht drei Schwerpunkte gesetzt: Klimaschutz, Erhaltung der Biodiversität und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen. Zudem erhofft er sich davon, dass die erlassenen Gesetze und Verordnungen intensiver kontrolliert werden und der Dialog über einen verantwortlichen Ressourcenverbrauch angeregt wird. Technischer Fortschritt und die Umweltpolitik sollen uns zu einer effizienteren Nutzung von Rohstoffen ermuntern. Der Bericht wagt auch einen Ausblick in die Zukunft. Er erstellt ein Szenario, in dem wir mit finanziellen Mitteln die schlimmsten Auswirkungen der Klimaveränderung abwenden können. Im Gegenzug sieht er voraus, dass der Verbrauch von natürlichen Ressourcen weiter ansteigen, der Zustand des Klimas sich negativ auf die Schweiz auswirken und die Biodiversität weiter abnehmen wird. Franziska Schwarz, Vizedirektorin des Bundesamts für Umwelt (Bafu), meint zur Biodiversität: „Der Zustand der Biodiversität in der Schweiz ist alarmierend. Ein Drittel der Arten in der Schweiz sind bedroht. Die Lebensräume wie Auen, Moore, Trockenwiese und -weiden sind im Verschwinden begriffen.“
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