Waschmittel verursachen einen Grossteil der Abwasserbelastung - und somit auch Umweltbelastung - durch Haushalte. Mit dem Auftreten von Schaumbergen in Flüssen Ende der 1950er Jahre wurde die Umweltgefährdung durch Reinigungsmittel erstmals offensichtlich. Seit damals hat sich vieles getan: Schwer abbaubare Chemikalien in den Waschmitteln wie Tenside und Wasserenthärter wurden durch andere leichter abzubauende Tenside ersetzt. Auch werden heute fast alle Haushalte an Kläranlagen angeschlossen. Die Kläranlagen selber wurden optimiert, sodass viele Chemikalien dem Wasser entzogen werden können.
Trotz dieser enormen Fortschritte in den letzten Jahrzehnten ist eine Freisetzung von waschaktiven Substanzen in die Umwelt nach wie vor ein Problem. Tenside werden heute zwar weitgehend in der Kläranlage eliminiert aber nicht zu 100 Prozent. Tenside wirken stark giftig auf Gewässerorganismen und können in bereits relativ geringen Konzentration Pflanzen und Tiere im Wasser schädigen. Wieso? - Weil Tenside die Zellmembranen für bestimmte Stoffe durchgängig machen können. Dadurch werden Körper beispielsweise anfälliger auf Gifte.
Aufs Waschmittel kommt es an - und auf die Wasserhärte
Um die Umwelt zu schonen, ist es sinnvoll umweltfreundlichere Waschmittel zu benutzen. Produkte, die innerhalb von 14 Tagen zu mindestens 95 Prozent biologisch abbaubar sind, erfüllen bereits hohe Anforderungen. Die Waschmittel sollten zudem frei von Chlor, Phosphaten und Gentechnik und aus nachwachsenden Rohstoffen (z.B. Zucker und Kokosöl) hergestellt werden, um als Bio-Waschmittel zu gelten.
Die Dosierung der Waschmittel ist sowohl vom tatsächlichen Schmutzgrad der Kleidung, als auch von der Wasserhärte abhängig. Unter Wasserhärte wird die Konzentration von Kalzium Ionen und Magnesium Ionen verstanden - sogenannte Härtebildner. Diese verringern die Waschkraft von Waschmitteln, weil sich unlösliche Kalzium- und Magnesiumsalze in Verbindung mit dem Waschmittel bilden. In anderen Worten: Je härter das Wasser desto weniger schäumt die gleiche Menge Seife in der Trommel und desto mehr Seife muss der Wäsche beigegeben werden. Entsprechende Dosiervorschläge im Bezug auf die Wasserhärte und den Schmutzgrad müssen auf den Waschmittelpackungen angegeben werden. Die Wasserhärte kann auf der der Gemeinde erfragt werden.
Wer umweltfreundlich waschen möchte, sollte zudem auf die Transportewege der Bio-Waschmittel achten. Dabei liegen dem Bericht von BeobachterNatur zufolge die Grossverteiler vorn. So werden heute beispielsweise rund 90 Prozent der Migros-Putzmittel im Inland hergestellt.
Kleine Tipps - grosse Wirkung
Mit wenigen Tipps können grosse Wirkungen erzielt werden:
Pulver statt Flüssigmittel
Waschpulver wäscht sauberer als flüssige Waschmittel. Zudem gibt es einige Pulver, die Enthärter enthalten, die das Waschen mit hartem Wasser begünstigt.
Keine Jumbopackungen
Riesenpakete enthalten oft Füllstoffe, die die Gewässer zusätzlich belasten. Zum Vergleich: Eine Jumbopackung wiegt etwa vier bis fünfmal so viel wie ein kleines Kompaktpulver, reicht aber nur wenig länger.
Nachfüllpackungen
Viele Hersteller bieten seit Neuem Nachfüllpackungen an. Einmal die Öko-Box gekauft, kann der Kunde nur das Mittel selber nachfüllen lassen. Ressourcen bei der Verpackung werden so eingespart.
Verzicht auf Vorwäsche
Die Vorwäsche ist bei den heutigen Waschmitteln fast immer entbehrlich.
Energieeinsparung
Für normal verschmutzte Wäsche reichen bei Buntwäsche meist 30 °C und bei Weisswäsche in aller Regel 40 °C. Das bringt beim 40 °-Programm etwa 35 bis 40 Prozent Energieeinsparung gegenüber dem Waschprogramm mit 60 °C. Zur Vermeidung von Keimwachstum in der Waschmaschine sollte jedoch einmal monatlich bei 60 °C mit pulverförmigem Vollwaschmittel gewaschen werden. Kochwäsche sollte im Haushalt die Ausnahme sein.
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