Als offizieller UN-Feiertag wird der Tag des Waldes seit Ende der 70er Jahren begangen. Etwa ein Drittel der weltweiten Landfläche wird von Bäumen und Wäldern bedeckt. Sie übernehmen wesentliche Funktionen. Über eineinhalb Milliarden Menschen stehen in ihren Lebensräumen direkt in Abhängigkeit zu Wäldern. Sie beherbergen ausserdem einen Grossteil der globalen Artenvielfalt an Land. Mehr als 80 % aller Tiere, Insekten und Pflanzen leben in Wäldern. Hunderte von Millionen Menschen werden durch Wälder mit Nahrung, Arbeit, Sicherheit und Wohnraum versorgt. Neben den Ozeanen stellen die Waldflächen die wichtigste Einflussgrösse auf das globale Klima. Als bedeutsame Kohlendioxidsenke wirken sie ausgleichend auf den globalen Stoffhaushalt und als Hauptproduzent von Sauerstoff machen sie diesen Planeten überhaupt lebenswert.
Seit den ersten Tagen menschlicher Zivilisation nimmt der Mensch Einfluss auf die Waldentwicklung. Zur Gewinnung von Siedlungs- und Ackerfläche wurden grosse Flächen gerodet, erst später kam die eigentliche Nutzung von Holz als Energieträger und Rohstoff hinzu. Die Entwaldung des Planeten mitverursacht den Klimawandel um fast 20 %. Jährlich verschwinden 13 Millionen Hektaren an Waldfläche.
Der Tag des Waldes steht 2016 im Zeichen des Wassers. 75 % des weltweiten Trinkwassers entsteht im Grundwasser und in den Feuchtgebieten der Wälder. Sie wirken als natürliche Wasserfilter und nehmen mit dem sich verstärkenden Klimawandel zunehmend die Rolle des Ressourcenspeichers ein. Wälder sind heute von entscheidender Bedeutung für die Belastbarkeit von Ökosystemen.
Frühlingsspaziergang im Wald
Mit dem Frühling lockt auch der Wald. Als Erholungsgebiet werden Wälder heute hoch geschätzt und rege frequentiert. Jetzt, wo sich das Leben im Wald zu entfalten beginnt, gibt es vieles zu sehen. Zahlreiche Wildkräuter wie Bärlauch, Brennnessel, Löwenzahn oder die Feldkresse (Wiesenschaumkraut) können jetzt gesammelt werden. Aber Achtung: Wegen der Verwechslungs- und Vergiftungsgefahr sind gute Kenntnisse erforderlich. Überall im Wald keimen jetzt die Samen auf – oftmals weit entfernt von den Bäumen, von denen sie im Herbst gefallen sind. Dem Eichhörnchen und anderen Vorratssammlern, die nicht alle Winterreserven wiedergefunden haben, verdankt der Wald unter anderem seine natürliche Verjüngung. Als erster Laubbaum zeigt die Birke ihr Frühlingskleid, während die Lärche als einziger Nadelbaum, der sich im Winter entkleidet, wieder zu Grün kommt. Die Maikäfer schwirren um die weissen Blüten der Vogelkirschen und die Waldspitzmäuse fiepen im Unterholz. Der Wald erwacht nun von Woche zu Woche schneller und steht schon bald in voller Frühlingspracht. Zeit, mal wieder unter die Bäume zu gehen!
Weitere Informationen:International Day of Forests
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