Tag der Berge: Die Berge sauber halten

Die imposante Nordwand des Eigers im Berner Oberland Die imposante Nordwand des Eigers im Berner Oberland

Hinterlasse nichts als deine Fussspuren. So lautet ein Leitspruch der Berggänger. Dennoch stösst man in den Bergen immer wieder auf Plastikverpackungen, Bananenschalen und sogar Glasflaschen.

Am heutigen Welttag der Berge feiern wir unsere Berge und Bergregionen. Der Tag soll auf die Bedeutung der Berge aufmerksam machen und zu deren Schutz aufrufen, denn durch den Klimawandel geraten auch ihre Ökosysteme unter Druck.  

Obwohl unzählige Menschen von den Bergen als Trinkwasserquelle, Energiespender oder Erholungsgebiet profitieren, werden die einzigartigen Ökosysteme fortlaufend zugemüllt. Abfall in den Bergen hat tragische Konsequenzen für Mensch und Umwelt – nicht nur in Bergregionen.

Auch die Bananenschale muss mitgenommen werden

Auf dem Sessellift die Verpackung des Müesliriegels herunterwerfen, den Zigarettenstummel auf den Wanderweg fallen lassen oder nach dem Picknick die Resten liegen lassen: Was einem in der Stadt ein Dorn im Auge ist, stört auch in der Natur. Dennoch begegnet man selbst auf der Alp und auf der Skipiste Abfällen als Zeugen der menschlichen Bequemlichkeit. Dass schwerabbaubarer Unrat wie Plastik, Glas, Aluminium oder Zigarettenstummel in den Bergen nichts verloren hat und deshalb mitgenommen werden muss, sollte klar sein. Doch wie sieht es mit Abfall aus, den wir zu Hause in den Kompost werfen?

Das Apfelgehäuse wird oft über die Schulter hinter den nächsten Busch geworfen. Dies ist auch nicht weiter problematisch, denn es verrottet schnell und liefert sogar eine Mahlzeit für Vögel und verschiedene Kleintiere. Trotzdem sollte man bedenken, dass man entlang von beliebten Wanderwegen oder bei Picknickplätzen auch diese biologisch abbaubaren Reste mitnimmt. Wenn jeder alles wegwirft, werden solche Orte schnell zugemüllt, da insbesondere in höheren Lagen der Abbauprozess wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Überbleibsel von nicht-einheimischen Früchten wie Bananen oder Orangen verrotten in unseren Bergen sehr schlecht. Da sie aus wärmeren Regionen stammen, werden sie in den kühlen Bergen – vor allem im Schnee und Eis - nur langsam zersetzt und liegen jahrelang herum. Zudem enthalten sie auf ihren Oberflächen oft Rückstände von Spritzmitteln, die in den Boden gelangen und im Trinkwasser enden können. Daher müssen die Schalen wieder eingepackt und hinunter ins Tal getragen werden.

Rund um Berghütten aufräumen

Mülleimer in den Bergen machen wenig Sinn. Dass die Abfälle deswegen nicht selbstredend mitgenommen werden, zeigte eine Aufräumaktion des Schweizer Alpen Clubs (SAC) rund um die Trienthütte im Wallis. Innert zwei Tagen haben Freiwillige 13 Tonnen Abfall eingesammelt. Damit um solche Hütten nicht mehr regelrechte Mülldeponien entstehen, stellt der SAC seit Sommer 2017 in einigen Berghüten kostenlose Abfallsäcke aus recyceltem Material zur Verfügung. Damit kann man nicht nur seinen eigenen Abfall einpacken, sondern auch vorbildlich den liegengelassen Müll einsammeln.

So lange dauert es bis Abfälle zersetzt sind:
Kaugummi: 5 Jahre
Zigarettenstummel: 2 - 7 Jahre
Papiertaschentuch: 1 - 5 Jahre
Bananenschale: 1 - 3 Jahre
Nylonfasern: 60 Jahre
Plastiksack: 120 Jahre
Blechdose: 500 Jahre
Plastikflasche: 500 - 1.000 Jahre

Richtige Planung und Eigenverantwortung

Damit man auf dem Weg ins Tal nicht schwere Abfallsäcke mittragen muss, ist es ratsam bereits bei der Planung des Ausflugs in die Berge den später anfallenden Müll zu minimieren. Am besten verstaut man das selbstgemachte Picknick in einer Box, sodass nicht alles einzeln in Plastikfolie verpackt werden muss.

Jeder Berggänger – ob Skifahrer, Wanderer, Kletterer oder Schneeschuhläufer – ist selbst dafür verantwortlich, dass er keine Abfall-Spuren hinterlässt. Was in den Bergen liegen bleibt, stört nicht nur optisch, sondern verletzt auch Tiere und verschmutzt die Gewässer und Böden.

SAC Kampagne #cleanmountain
Verrottungszeiten

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Kommentare (1) anzeigenausblenden 

0 #Egli Fritz2019-01-30 21:14
Es ist doch wohl nicht Unwissenheit, sondern einfach eine Frage des Anstandes! Besonders die Papier-Taschentücher am Wegrand ärgern mich sehr!
Antworten

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail redaktion@umweltnetz-schweiz.ch

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.