Bald ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetika?

Bald ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetika?

Nach Grossbritannien und Neuseeland führt nun auch Schweden ein Verbot für Mikroplastik in Kosmetikartikeln ein. In der Schweiz stellt sich die Frage: Verbieten oder freiwilliger Verzicht?

Mikroskopisch kleine Plastikteile gelangen in unsere Flüsse und Meere und werden von uns durch Trinkwasser oder Lebensmittel aufgenommen. Der Mikroplastik schadet nicht nur unserer Gesundheit, sondern stellt auch für Flora und Fauna eine Bedrohung dar. (Unser Artikel zum Thema)

Vorreiter USA

Da die Plastik-Problematik schon länger bekannt ist, haben einige Länder bereits etwas dagegen unternommen. Anfang dieses Jahres wurde in Grossbritannien die Verwendung von Mikroplastik bei der Herstellung von Kosmetikartikeln verboten. Ab Juli wird auch der Verkauf solcher Waren untersagt sein. Ähnlich sieht die Situation in Neuseeland und nun auch in Schweden aus, dort soll im Verlauf von 2018 ebenfalls ein Verkaufsverbot in Kraft treten. Vorreiter war hier -überraschenderweise - die USA. Bereits 2015 wurde über eine Regelung bezüglich der Mikroteile diskutiert und schliesslich im „Microbead-Free Waters Act of 2015“ eine Lösung gefunden. Die Durchsetzung verzögerte sich allerdings. Ab Sommer 2018 soll der Verkauf auch in den Staaten definitiv verboten werden.

Verkaufsverbot oder freiwilliger Verzicht

In der Schweiz sind die Meinungen gespalten. Umweltschutzverbände und gewisse Politiker möchten auch bei uns ein Herstell- und Verkaufsverbot durchsetzen. Kosmetikhersteller und der Kosmetik- und Waschmittelverband appellieren dagegen zum freiwilligen Verzicht von Mikroplastik. Balthasar Glättli, Nationalrat der Grünen, versuchte bereits zwei Mal erfolglos ein solches Verbot durchzubringen. Frei nach dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“ hat er in der Frühlingssession nochmals einen Versuch gewagt. Die Motion ist seit dem 16.03.18 eingereicht, aber vom Nationalrat noch nicht behandelt worden.

Auch wenn die genauen Auswirkungen von Mikroplastik auf unsere Gesundheit und die Umwelt noch nicht ganz geklärt sind, kann es nicht schaden, hier vorsorglich zu handeln. Gerade in der Kosmetikbranche gibt es viele Alternativen die ohne die kleinen Partikel auskommen. Abzuwarten ob auch in der Schweiz bald ein Herstell- und Verkaufsverbot durchgesetzt wird. Schon ein wenig erstaunlich, wie wir bei diesem Thema hinterherhinken - möchte die Schweiz ihrer angestrebten Rolle als umweltfreundlicher Vorreiter doch sonst stets gerecht werden.

 

Fakten zum Thema Mikroplastik
-Neue Studie weist Mikroplastik in Trinkwasser nach. Unter anderem Flaschen von Evian, San Pellegrino und Vittel sind untersucht worden
-Leitungswasser enthält vielerorts bereits Mikroplastik
-Das Trendsalz „Fleur du Sel“ soll ebenfalls belastet sein
-Mikroplastik gelangt in Gewässer, Organismen wie Fische und Muscheln nehmen dieses auf
-Durch den Verzehr von belasteten Lebensmitteln gelangt der Plastik in den menschlichen Organismus
-Viele Kosmetikprodukte enthalten einen hohen Anteil an Mikroplastik. Dazu gehören Marken wie Nivea, L’Oreal und Garnier

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