Todeszonen im Meer

Immer mehr und immer grössere "Todeszonen" entstehen in unseren Meeren und Ozeanen. Immer mehr und immer grössere "Todeszonen" entstehen in unseren Meeren und Ozeanen.

 Im Golf von Oman wurde eine weitere Todeszone entdeckt - und sie breitet sich weiter aus. Was ist die Ursache für diese leblosen Gebiete?

Sauerstoffarme Gebiete, in denen es kein Leben gibt - das sind die Todeszonen in unseren Meeren und Ozeanen. Durch den geringen Sauerstoffgehalt im Wasser können weder Pflanzen noch Tiere wie Fische, Krabben oder Muscheln überleben.

Wo befinden sich diese Todeszonen?

Die Todeszone im Golf von Oman liegt auf einer Tiefe zwischen 200 bis 800 Metern. Das sauerstoffarme Gebiet hat eine Fläche von der Grösse Schottlands. Somit ist sie die grösste der bisher entdeckten Zonen. Weltweit wurden schon über 500 dieser Gebiete entdeckt. Etwa vor der Küste Namibias, Südafrikas, im Kattegat, im Golf von Mexiko oder in der Ostsee. Wie die Analysen mit eingesetzten Tauchrobotern zeigen, vergrössern sich diese Zonen stetig. Gerade im Golf von Oman könnte dies die Menschen direkt negativ treffen, da sich die Zone schon jetzt nahe an den Fischereigebieten befindet. Die Menschen sind auf das Meer und die Erträge der Fischerei angewiesen.

Natürliche Todeszonen

Auf natürliche Weise kommt es immer wieder zur Bildung solcher Gebiete. Nach dem Absterben von Algen sinken diese langsam auf den Meeresgrund. Dabei werden sie von Bakterien zersetzt und abgebaut. Während dieses Prozesses verbrauchen die Bakterien den im Wasser enthaltenen Sauerstoff. Es entstehen Zonen in einer Tiefe von bis zu 1000 Kilometern, die sehr sauerstoffarm sind.

Nun findet dieser ganze Prozess allerdings in einer anderen Grössenordnung statt – ausgelöst durch den Klimawandel und Abwässer. Der Klimawandel sorgt dafür, dass das Meer immer wärmer wird. Warmes Wasser nimmt weniger Sauerstoff auf und Wasserschichten mit unterschiedlicher Temperatur vermischen sich weniger gut. Der gelöste Sauerstoff gelangt also auch deutlich schlechter in die Tiefe. Ausserdem steigt der Stoffwechsel bestimmter Tiere, sobald die Wassertemperatur steigt, was zur Folge hat, dass sie mehr Sauerstoff verbrauchen.

Abwasser und Düngemittel gelangen über unsere Flüsse in die Weltmeere. Dort begünstigen diese die Algenbildung. Somit gibt es deutlich mehr Algen, welche absterben und mehr Sauerstoff verbrauchen als dem Wasser wieder beigemischt wird.

Folgen und Gegenmassnahmen

Unsere Meere und Ozeane geben Sauerstoff an die Atmosphäre ab und binden Kohlenstoff. Durch einen veränderten Sauerstoffgehalt gelangen diese Prozesse in ein Ungleichgewicht. Chemische Abläufe können umschlagen und Stickstoff aus dem Wasser entweichen.

 

"Wenn in Zukunft mehr Nitrat abgebaut wird und verloren geht, hat das zur Folge, dass es weniger Photosynthese und biologische Prozesse im Oberflächenwasser gibt. Das hätte wieder zur Folge, dass weniger Kohlenstoff im Ozean gebunden wird, so dass es eine sehr komplizierte und komplexe Wechselwirkung der biologischen und chemischen Komponenten gibt, die dann langfristig Konsequenzen für den Ozean insgesamt und die Biologie und Ökologie haben könnte."

Lothar Stramma, Ozeanograph am IFM Geomar in Kiel
 

Dehnen sich diese Zonen weiter aus, wie es im Golf von Oman der Fall ist, muss mit deutlichen Einbussen in der weltweiten Fischerei gerechnet werden.

Die Zone an der Chesapeake Bay vor Washington D.C. zeigt: Es ist möglich, eine bereits vorhandene Zone zu verkleinern. Durch eine bessere Reinigung des Abwassers und strengere Vorschriften für Landwirte wurde der Stickstoff-Anteil, der ins Wasser gerät, verringert - die Zone wurde kleiner. 

 

Quellen und weitere Informationen:
Bild: CSG Ltd

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