Wer ärgert sich nicht über den weitherum achtlos weggeworfenen Abfall auf Strassen, Plätzen und vorallem Grünflächen in unseren Städten ...? Der Wegwerfgesellschaft unserer Zivilisation ist dies beredter Ausdruck. Dem sog. Littering wird vielerorts versucht, mit drastischen Geldbussen Herr zu werden; vielerorts aber trotzdem ohne nennenswerten Erfolg.
Auf Freiwilligkeit setzen schon seit Jahren verschiedene Aktionen; sei es mit Bach-, Wald- oder Seereinigungsanlässen häufig durch Schulklassen oder mit dem alljährlich im September stattfindenden sog. Clean-up-Day. Dabei wird einerseits sicher das Bewusstsein für die Problematik geschärft, aber andererseits ist es doch bemühend, wenn Jugendliche und auch umweltbewusste Erwachsene den Dreck anderer, unachtsamer Zeitgenossen wegräumen müssen !
Der neue Trend setzt ebenfalls auf Freiwilligkeit. Beim Joggen durch die Stadt sammelt man nebenbei Müll auf. Die Idee kommt aus Schweden und nennt sich Plogging: plocka (schwed.) = etwas aufheben, auflesen; jogging (engl.) = entspannt in mässigem Tempo laufen. Wer joggt, soll auch gleich etwas für die Umwelt tun: Statt einfach durch die Gegend zu rennen, sammelt der Läufer/die Läuferin auch noch Müll ein, der dann ordnungsgemäss entsorgt wird.
Wer beim Joggen gleichzeitig Müll einsammelt, hilft damit nicht nur der Umwelt, sondern unterstützt auch die Beweglichkeit seines Körpers. Durch das Bücken werden zahlreiche Rumpfmuskeln bewegt, die beim Joggen allein nicht betroffen sind. Wer unterwegs sich also nach Plastiksäcken, Dosen, Flaschen oder anderem Abfall bückt, tut sich etwas Gutes. Alles was man dazu benötigt, ist ein Müllsack und idealerweise ein Paar Handschuhe.
„Wir begrüssen diesen Trend sehr. Wir stellen dafür Handschuhe und Müllsäcke zur Verfügung und schicken nach Plogger-Aktionen einen Müllwagen los, um den Abfall aufzunehmen.“
Cordula Beckmann, Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe
Die Idee hat sich mittlerweile über die sozialen Medien rasch verbreitet. An vielen Orten sind so Plogging-Events entstanden, die regelmässig Sport mit Umweltschutz verbinden. Bereits ist der Trend mit Zürich auch in der Schweiz angekommen.
Andere Städte werden hoffentlich bald folgen.
Kommentare (0) anzeigenausblenden