Stadtbäume im (Klima-)Wandel

Stadtbäume übernehmen zahlreiche wichtige Funktionen. Stadtbäume übernehmen zahlreiche wichtige Funktionen.

Die steigenden globalen Temperaturen machen Bäume immer verletzlicher. Das sind Bäume in städtischen Gebieten ohnehin schon. Jetzt müssen aber neue, klimaresistente Arten gesucht werden.  

 

Stadtbäume prägen das Bild von Schweizer Städten entscheidend mit. Sie stehen an Strassenrändern, in Alleen, in Parkanlagen und urbanen Wäldern. Die Gemeinde Bern zum Beispiel ist nur zu knapp 40% bebaut – den Rest des Bodens nehmen Grünflächen in Anspruch.  

Wichtige Funktionen

Die Vegetation beeinflusst das städtische Klima in vielfältiger Weise. Die Pflanzen verbessern die Luftqualität, indem sie Schadstoffe und Feinstaub aus der Luft filtern. Sie nehmen Oberflächenwasser auf und kühlen ausserdem die Städte ab: Bäume wirken als Schattenspender, verursachen Flurwinde und erhöhen die Luftfeuchtigkeit - täglich verdunsten sie bis zu 500 Liter Wasser. In Stadtparks ist es deshalb bis zu vier Grad kühler als im überbauten Gebiet.

Nicht zuletzt verbessert die städtische Vegetation die mentale Gesundheit der Bevölkerung und dient Tieren als Lebensraum.  

Stadtbäume im Stress

Die Stadt ist jedoch kein einfacher Standort für die Pflanzen: Häufig haben sie zwischen Strassen, Verkehrsschildern, Stromleitungen und Gebäuden keinen Platz, sich richtig zu entfalten. Auch die Wurzeln werden in ihrem Wachstum gehemmt. Stadtbäume können nicht genügend Wasser und Nàhrstoffe aufnehmen, da der Boden verdichtet oder versiegelt ist. Bautätigkeiten, Streusalz, Vandalismus, Urin von Hunden, Bodenvibrationen und Anfahrschäden setzen den Bäumen weiter zu. Strassenbäume sind deshalb wesentlich mehr Belastungen ausgesetzt als Parkbäume. So werden sie nur 50- bis 60-jährig, während Parkbäume im Durchschnitt 100 Jahre alt werden.

Der Klimawandel macht sich bemerkbar

Das sich verändernde Klima bringt zusätzliche Belastungen mit sich. Bäume leiden an der Trockenheit im Sommer und an Frostschäden in kalten Monaten. Die vermehrten Extremereignisse wie Hitzeperioden, Stürme oder Frostnächte im Frühling können weitere beachtliche Schäden verursachen. Durch die generell wärmeren Temperaturen vermehren sich Schädlinge einfacher. Die verletzbaren Bäume haben dagegen wenige Chancen und müssen schliesslich gefällt werden.

Suche nach Alternativen

Einheimische Arten kommen mit den veränderten klimatischen Verhältnissen nur schlecht zurecht – es müssen Alternativen her. Forscher der Berner Fachhochschule untersuchten deshalb im Auftrag des Bundesamts für Umwelt BAFU mit dem Projekt „Urban Green & Climate Bern“ 39 verschiedene Baumarten nach mehreren Faktoren. So wurden Bäume gefunden, die sich den verändernden Klimabedingungen anpassen können. Feldahorn, Schwarzföhre und Silber-Linde erwiesen sich als die tolerantesten Baumsorten. Die Stadt Zürich veröffentlichte 2014 eine Liste mit empfohlenen und nicht mehr zu verwendenden Baumarten. In Zukunft soll unter anderem auf Kastanien wie die Rosskastanie, Stieleichen oder Eschen verzichtet werden.

Generell gilt aber:

"Es ist nicht möglich den klimafitten Baum ausfindig zu machen. (…) Eine breite Palette an Arten verteilt die Risiken und reduziert somit die Verletzlichkeit des Baumbestandes." 

- Jürgen Blaser et. al., Projekt Urban Green & Climate

Quellen und weitere Informationen:
Schlussbericht Urban Green & Climate Bern

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