1 Tonne: Zu viel Müll auf der Autobahn

Der Abfall wird uns zum Verhängnis Der Abfall wird uns zum Verhängnis

Was schätzen sie: Wie stark vermüllt ist unsere Autobahn? Wie lange dauert es bis sich auf einem Strassenkilometer eine Tonne Müll ansammelt?

Die betrieblichen Unterhaltskosten des Schweizer Nationalstrassennetzes betrugen im letzten Jahr 347 Millionen Franken. Zu den Unterhaltskosten wird auch die Reinigung gezählt. Im Jahr 2018 wurden 51 Millionen für die Reinigung der Autobahnen schweizweit ausgegeben. Nur die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen waren noch teurer.

1 Tonne

Weitere erschreckende Zahlen des Bundesamt für Strassen ASTRA zeigen: Im vergangenen Jahr sind 5200 Tonnen Abfall auf unseren Autobahnen gelandet. Arbeiter des Nationalstrassenunterhaltes schätzen, dass sie pro Jahr knapp eine Tonne Müll pro Kilometer auf der Strasse zusammenkehren müssen. Das bedeutet, dass sich pro Meter ein Kilogramm Abfall anhäuft. Dafür verantwortlich ist das Littering (achtloses Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfällen im öffentlichen Raum) der Autofahrerinnen und Autofahrer. Offenbar fühlt man sich auf der Strasse oft unbeobachtet. Um nicht auf dem Müll sitzen zu bleiben, wirft man den Abfall offensichtlich ganz bequem aus dem Fenster. Schnell landet so ein Zigarettenstummel, eine leere Dose, eine volle Windel oder eine Essensverpackung  auf der Strasse oder im angrenzenden Land eines Landwirtschaftsbetriebs. Die Tonne von Littering verursachtem Abfall muss vom Nationalstrassenunterhalt eingesammelt und entsorgt werden. Sechs Mal pro Jahr wird eine grosse Abfallsammlelaktion durchgeführt. Ausserdem sind fortlaufend Personen auf der Autobahn unterwegs, die von Hand Abfälle einsammeln.

200 Millionen

Das Littering vom Auto aus ist Teil eines grösseren Problems in der ganzen Schweiz. Jährlich werden Kosten von 200 Millionen CHF durch das achtlose Wegwerfen von Müll verursacht. Orte, die einen Durchgangscharakter haben, und an denen man anonym bleibt, werden häufiger durch Abfall verschmutzt. Littering hat negative ökologische Auswirkungen. Die gelitterten Abfälle können nicht wiederverwertet werden, hinzu kommt die Gefährdung für Tier- und Pflanzenarten.

700 Kilogramm

In den Schweizer Haushalten werden pro Person und Jahr mehr als 700 Kilogramm Müll erzeugt. Insgesamt waren das im Jahr 2017 sechs Millionen Tonnen Siedlungsabfälle (Siedlungsabfälle sind Haushaltsabfälle und Abfälle mit ähnlicher Zusammensetzung aus Gewerbe, Industrie und Dienstleistungssektor). Auf einem Strassenkilometer werden also pro Jahr 40% mehr Abfälle achtlos liegen gelassen, als eine Person das ganze Jahr über verursacht.

51 Millionen

Weshalb werfen Mitmenschen ihren Abfall einfach weg? Ist es Gedankenlosigkeit oder Bequemlichkeit? Ist es fahrlässig oder mutwillig? Was wäre, wenn jeder seinen Abfall in seinem Auto behalten und selber entsorgen würde? Dann hätten wir 51 Millionen Schweizerfranken zur Verfügung, die anderweitig eingesetzt werden könnten; zum Beispiel zur Förderung von Velospuren, oder zur Subvention der öffentlichen Verkehrsmittel, zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, usw. Doch wer den eigenen Müll einfach aus dem Fenster wirft (ebenso wer die brennende Zigarette beim Einstieg in den Zug auf den Gleiskörper wirft), halst jemand anderem mühselige Arbeit auf. Ausserdem werden so überflüssige Kosten verursacht, die schliesslich von uns allen getilgt werden müssen. Dem Abfall zu entkommen, ist in unserer Gesellschaft nicht ganz einfach, doch das Mindeste ist, dass wir ihn korrekt entsorgen.  

Quellen und weitere Informationen:
astra.admin.ch: Nationalstrassenunterhalt
awel.zh.ch: Siedlungsabfälle
littering-toolbox.ch: Littering auf der Strasse

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