Von Humus und Ackerboden - wir richten den Blick nach unten

Gesunder Ackerboden ist heutzutage leider eher die Ausnahme als die Norm. Gesunder Ackerboden ist heutzutage leider eher die Ausnahme als die Norm.

Im Ackerboden liegt ein grosses Potential, denn das Material unter unseren Füssen speichert eine Menge CO2. Mit der richtigen Bearbeitung kann der Boden die Atmosphäre entlasten.

Einmal mehr beschäftigen wir uns heute mit dem stützenden Glied unserer Gesellschaft und unseres Lebens: Der Boden trägt wortwörtlich die gesamte Last der Menschheit. In Zeiten des Klimawandels sind deshalb Schutzmassnahmen für die Ackerböden gefragt.

Was kann der Boden?

Die Qualität und Gesundheit eines Bodens muss vor allem in der Landwirtschaft wichtige Funktionen erfüllen. Ein guter Ackerboden bietet Schutz vor extremen Niederschlägen, kühlt die Atmosphäre (durch den CO2-Abbau) und dient ausserdem als Schadstofffilter, der unser Trinkwasser reinigt. Die fruchtbaren Böden sind das artenreichste Biotop unseres Planeten. Nach den Ozeanen sind die Böden der grösste Kohlenstoffspeicher, aber auch eine der wichtigsten natürlichen Quellen für Kohlenstoffdioxid. Im Boden ist mehr als doppelt so viel Kohlenstoff gebunden, wie CO2 in der Atmosphäre herumfliegt. Der Ackerboden hat ein hohes Potential, mit seiner Speicherkapazität von CO2 die Atmosphäre zu entlasten. Gleichzeitig stellt das CO2 im Ackerboden aber auch eine Gefahr für das Klima dar: Bei seiner falschen Bearbeitung wird das gebundene CO2 ausgestossen.

Wie gelangt das CO2 in unsere Böden?

Wenn Pflanzen absterben, werden ihre organischen Überreste von Bodentieren und Mikroorganismen zersetzt und abgebaut. Dadurch gelangt der Kohlenstoff in verschiedensten Formen in den Boden. Teilweise bleibt dieses CO2 langfristig als stabiler Dauerhumus im Boden gespeichert, der Rest wird als Kohlenstoffdioxid ausgestossen.

Wo liegt die Gefahr?

Mit dem Eingreifen des Menschen in den natürlichen Aufbau der Böden wird ihre Speicherfähigkeit beeinträchtigt. Dies stellt eine Bedrohung für unser Klima dar. Das ist vergleichbar mit der Rodung von Waldgebieten: Bäume sind CO2-Speicher, wenn sie abgeholzt werden, gelangt Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre, das zuvor gebunden war. Im Boden werden dauerhaft Treibhausgase gespeichert. Wenn dem Bodenleben Schaden zugefügt wird, gelangen diese Gase in die Atmosphäre. Zusammengefasst heisst das für uns: Wenn wir unsere Böden schützen und fördern, betreiben wir aktiven Klimaschutz.

Was sind Lösungen?

Im Ackerboden findet sich auch eine potentielle Lösung für die CO2-Problematik. Essentiell dafür ist der Aufbau von Humus. Als Humus wird die gesamte organische Substanz des Bodens bezeichnet. Diese Substanz besteht zu mehr als 50 % aus Kohlenstoff. Der Humusaufbau eines Ackerbodens wird hauptsächlich von den Einträgen organischer Stoffe gesteuert. Für die Bäuerinnen und Bauern bedeutet der geförderte Humusaufbau zunächst einmal einen Mehraufwand und zusätzliche Kosten.

Wie kann konkret Humus im Ackerboden aufgebaut werden?

  • Einsatz von organischem Dünger wie Kompost, Stallmist oder Gülle
  • Einschränkung der Bodenbearbeitung, beispielsweise indem kaum gepflügt wird
  • Dauerbegrünung; sprich keine Winterbrache, sondern ganzjähriger Bewuchs des Bodens 
  • Fruchtfolge und Mischkulturen statt Monokulturen

Quellen und weitere Informationen:
Stiftung Lebensraum: Einführung Humszertifikate
Rettet den Boden
WWF Österreich: Humusaufbau
CercleSol Faktenblatt: Boden und Klimawandel

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