In viele Ländern der europäischen Union fand im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche nicht nur der Parking Day, sondern auch der autofreie Tag statt. Dieser entstand schon während den 50er Jahren, als während der Suezkrise das Öl knapp wurde. Immer wieder verordneten Regierungen aufgrund Ölkrisen autofreie Tage. In der Schweiz gab es zuweilen 4 autofreie Sonntage. Jetzt fliesst das Öl zwar wieder, doch dafür heizen sich auch die Temperaturen immer weiter auf – statt Öl- heisst es nun Klimakrise.
Heutzutage soll der Aktionstag das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität stärken und europaweit die Menschen auffordern, über ihr Mobilitätsverhalten nachzudenken. Mit Ausprobieren von Neuem und viel Spass sollen die eingefahrenen Sichtweisen und das Mobiliätsverhalten verändert werden.
In der Schweiz gibt es keinen offiziellen Autofreien Tag mehr, doch das heisst nicht, dass wir es nicht auch ohne Aktionstag schaffen können, das Auto in der Garage stehen zu lassen. Mehr als die Hälfte unserer täglichen Wege belaufen sich unter 5 Kilometer. Eine ideale Entfernung, um sie zu Fuß oder mit dem Velo zurückzulegen. Das schützt die Umwelt und spart Geld.
Das Fahrtenbuch
1. Schritt: Legen Sie ein Fahrtenbuch an. Dieses hilft Ihnen nachzuvollziehen, wie viele Kilometer Sie täglich mit dem Auto zurücklegen, um welche Strecken es sich handelt und zu welchem Zweck sie getätigt werden.
Berechnen Sie mit einem Kostenrechner wie viel es tatsächlich pro Kilometer kostet, wenn Sie sie mit ihrem Auto fahren.
2. Schritt: Notieren Sie eine Woche lang sämtliche Fahrten: Die Länge der Strecke, den Grund dafür, die Fahrtdauer, die Wetterverhältnisse und die entstandenen Kosten.
3. Schritt: Überlegen Sie sich vor allem für die kurzen Strecken von unter 5 Kilometern Alternativen zum Auto. Oft ist man mit dem Velo, zu Fuss oder mit den ÖVs schneller an seinem Ziel!
4. Schritt: Probieren Sie in der nächsten Woche ihre Ideen aus. Geniessen Sie die frische Luft oder die neu gewonnene Musse im Zug - etwa um ein Buch zu lesen, einem Podcast zu lauschen, versonnen aus dem Fenster zu staunen…
5. Schritt: Legen Sie das gesparte Geld am Ende des Tages in eine Spardose. Gönnen Sie sich am Ende der 2. Woche von dem Ersparten ein Glacé, einen Kinobesuch oder schenken Sie ihrem Partner einen Strauss Blumen…
6. Schritt: Versuchen Sie, so oft wie möglich autofreie Tage einzulegen. Seien Sie stolz auf sich, an diesen Tagen ihrer Gesundheit, dem Portemonnaie und dem Klima etwas Gutes getan zu haben!
Fröhliche Stimmung im autofreien Ambiente
Wenn Sie wünschen, dass es zukünftig auch wieder einen offiziellen Autofreien Tag in der Schweiz gibt, können sie hier bei der Petition „Hurra! Ab 2021 gibt es (hoffentlich) einen Sonntag im Jahr autofrei!“ mitmachen.
Dass autofreie Erlebnistage in der Schweiz durchaus erwünscht sind, zeigen die SlowUp-Events, die landesweit stattfinden. Sie sind, was die Zahl der aktiv Teilnehmenden betrifft, längst zu einer der grössten nationalen Veranstaltungen geworden. 2018 haben 500.000 Menschen an 18 verschiedenen Orten teilgenommen. Beim SlowUp werden einen Tag lang zirka 30 km Strasse in einer schönen Umgebung für den motorisierten Verkehr gesperrt. Ob Jung oder Alt, Familien oder Singles, Bewegungs- oder Genussmenschen – alle können teilnehmen und in ihrem ganz eigenen Tempo und ohne Motorenlärm die schöne Schweiz geniessen. Ausserdem wird für ein vielseitiges Rahmenprogramm entlang der Strecke gesorgt.
Die nächsten Anlässe finden vorrausssichtlich im Frühling 2021 statt.
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