Wandern, Klettern, Ski-fahren — das ganze Jahr über erfreuen sich viele Schweizer an den vielfältigen Freizeitaktivitäten in den Bergen. Was für unsere Gesundheit gut ist, ist aber nicht immer gut für die Umwelt. Mit einer wachsenden Besucherzahl erhöht sich der Druck auf die Berggebiete. Zum Glück ist es ganz einfach, die Ferien in den Bergen umweltfreundlich zu gestalten.
Das Auto zu Hause lassen
Die nachhaltigen Bergferien beginnen mit der Anreise. Denn der hauptsächliche Umweltsünder ist das Privatauto: Wer rund 500 Kilometer mit dem Auto zurücklegt, produziert etwa 90 Kilogramm CO2. Die gleiche Strecke mit dem Zug verursacht im Vergleich nur etwa 25 Kilogramm CO2-Emissionen. Diese Zahlen klingen zunächst nicht eindrücklich, aber rechnet man sie auf die rund 93’400 Personen hoch, die täglich die Alpen in ihren Personenwagen und Motorrädern überqueren, summieren sich die Emissionen.
Zahlreiche Berggebiete sind bereits autofrei — diesbezüglich ist die Schweiz eine absolute Vorreiterin. Unter anderem am weltberühmten Matterhorn in Zermatt, in Saas-Fee, in Wengen und Mürren in der Jungfrau Region, aber auch in der Zentralschweiz auf der Melchsee-Frutt und auf der Rigi kann man seinen Aufenthalt ganz ohne laute Autos geniessen. Am besten reist man mit dem Zug an und lässt das Auto zuhause.
Sanfte Urlaubsorte erkennen
Die Wahl des Urlaubsortes kann einem erleichtert werden, indem man auf die richtigen Labels achtet. Urlaubsorte, die den sanften Tourismus besonders fördern, werden als Alpine Pearls ausgezeichnet. Diese Perlen sind Ortschaften, die unter anderem eine autofreie An- und Abreise, umweltfreundliche Freizeitangebote, den Erhalt der Natur sowie eine Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen anbieten und weiter vorantreiben. Als einzige Schweizer Ortschaft in dieses Verzeichnis aufgenommen wurde Disentis/Mustér in Graubünden. Wer ganz ohne Auto in die Ferien gehen will, kann auf das Label Gemeinschaft autofreier Schweizer Tourismusorte (GaST) achten. Die Mitglieds-Ortschaften bieten gut vernetzte öffentliche Transportmöglichkeiten an, sodass man die Bergdörfer und -gebiete abgasfrei erkunden kann. Nicht zuletzt kommt es auch auf die Unterkunft an: Das Label Ibex Fairstay beispielsweise kennzeichnet umweltfreundliche Unterkünfte und Betriebe in der ganzen Schweiz.
Mit der richtigen Ausrüstung aktiv
Wer gerne Aktiv-Urlaub verbringt, muss auch richtig ausgerüstet sein. 228 Millionen Kleider, Schuhe, Taschen, Kletterausrüstungen und weiteres Zubehör wurden 2019 gemäss des Marktforschungsberichts der European Outdoor Group (EOG) in Europa verkauft. Doch die Herstellung immer neuer Sportkleidung und -ausrüstungen verbraucht Ressourcen, verursacht Emissionen und benötigt Chemikalien, die die Umwelt belasten. Warum also nicht die nötige Ausrüstung mieten statt kaufen? Viele spezialisierte Händler bieten mittlerweile nebst der Miete von Sportgeräten auch jene von Outdoorausrüstung und Bekleidung an. Das erspart nicht nur mühseliges Packen und Transportieren, sondern tut auch der Umwelt gut. Wer dennoch lieber die eigene Ausrüstung mitbringen möchte, kauft sie am besten Secondhand: Man findet stets eine breite Auswahl auf Ski- und Kleiderbörsen, beispielsweise dem Alpin-Flohmi, der jährlich durch Mountain Wilderness Schweiz und Public Eye organisiert wird.
Quellen und weitere Informationen:
Alpine Pearls
Ibex Fairstay
GaST
Alpin-Flohmi
EOG: State of Trade results 2019
VCD: Verkehrsmittel im Vergleich
How to #keepwild in winter
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