Die Schweiz verfehlt ihre Umweltziele

In Kernthemen wie Klimawandel oder Erhalt der Biodiversität konnten die Ziele nicht erreicht werden. Zu diesem Schluss kommt der Bericht „Umwelt Schweiz 2011" des Bundesamtes für Umwelt. Im Inland steigt der Druck auf die Umwelt an – wenn auch für manche Bereiche seit einigen Jahren etwas abgebremst. Mit dem Wachstum des Importvolumens nehmen auch die Auswirkungen im Ausland an Bedeutung zu.

Im Umweltbereich wurden im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte zahlreiche Fortschritte erzielt: Die Immissionsgrenzwerte der meisten Luftschadstoffe werden heutzutage eingehalten und die Qualität der Oberflächengewässer und des Grundwassers ist im Allgemeinen gut. Insgesamt ist die Umweltbelastung durch Schwermetalle, Dioxine, polychlorierte Biphenyle (PCB) und persistente organische Schadstoffe (POPs) zurückgegangen, die Sanierung der Altlasten schreitet voran. Wie der Bericht aber auch zeigt, wurden die grössten Fortschritte vor dem Jahr 2000 erzielt. Seither hat sich die Situation in manchen Bereich nicht wesentlich verbessert. So werden die Immissionsgrenzen von Feinstaub, Ozon und Stickstoffoxid nach wie vor regelmässig und teilweise deutlich überschritten.

Die im Rahmen des Kyoto-Protokolls eingegange Verpflichtung wurde nicht erfüllt

Klimawandel und Biodiversität als Herausforderungen
Bei Kernthemen wie dem Klimawandel oder dem Erhalt der Biodiversität konnten die Ziele bisher nicht erreicht werden. Die von der Schweiz im Rahmen des Kyoto-Protokolls eingegangene Verpflichtung, die Treibhausgasemissionen der Jahre 2008 bis 2012 um mindestens 8 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren wurde bislang nicht erfüllt. Zwischen 1990 und 2009 ist der Verbrauch von Erdölbrennstoffen um 23 Prozent zurückgegangen. Der Verbrauch von Treibstoffen hingegen hat in derselben Periode um 16 Prozent und derjenige von Erdgas um 68 Prozent zugenommen.

Beim Erhalt der Biodiversität konnte der Verlust an Tier und Pflanzenarten und der Rückgang ihrer Lebensräume nicht gestoppt werden. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die wachsenden Siedlungsflächen, die zunehmende Bodenversiegelung und Zerschneidung der Landschaften, aber auch die intensive Landwirtschaft. Zumindest wurden in jüngster Zeit drei regionale Naturpärke und ein Naturerlebnispark ausgeschieden.

Auswirkungen im Ausland
Produktion und Konsum haben oftmals auch Auswirkungen im Ausland: beispielsweise beim Abbau von Rohstoffen, bei der Herstellung von Produkten oder beim Transport. Diese indirekte Belastung gewinnt angesichts der zunehmenden Importe immer mehr an Bedeutung. In den letzten Jahren wurden um die 70 Prozent des Schweizer Materialbedarfs vom Ausland gedeckt – Tendenz steigend.

Weiterführende Informationen
Publikation des Berichtes "Umwelt-Schweiz 2011" - BAFU

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