Schiffe - Alles eine Sache des Antriebs

Schiff ist nicht gleich Schiff Schiff ist nicht gleich Schiff

Über Jahrtausende hinweg wurden beim Schiffstransport keinerlei Schadstoffe ausgestossen – heute sieht es leider ganz anders aus.

Das Schiff hat sich im Laufe der Geschichte stark verändert. Das Aussehen dieses Transportmittels veränderte sich aber nicht nur über die Jahre hinweg: Heute gibt es kein anderes Verkehrsmittel, das in so unterschiedlichen Variationen daherkommt. Das Spektrum reicht von riesigen Tankern hin zu eleganten und wendigen Segelbooten.

Entsprechend verschieden wirken sich die schwimmenden Gefährte auf die Umwelt aus: während ein ausschliesslich vom Wind angetriebenes Segelboot während des Betriebs keinerlei Emissionen verursacht, emittiert ein mit Schweröl betriebener Dampfer riesige Mengen an Treibhausgasen und Luftschadstoffen. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die Umwelteinwirkungen verschiedener Schiffstypen:

Segelschiff

Kein anderes Fortbewegungsmittel (abgesehen vom Fahrrad) nutzt eine erneuerbare Energiequelle auf solch direkte Weise. Die Energie kann hier im Vergleich zu anderen erneuerbaren Arten der Fortbewegung ganz ohne Batterie genutzt werden. Emissionen fallen lediglich bei der Herstellung und auf dem Vertriebsweg an.

Sportboot

Die CO2-Bilanz von Sportbooten fällt sehr schlecht aus. Der CO2-Ausstoss pro Kopf und Kilometer eines Bootes beträgt das Vielfache eines Flugzeuges - hier muss jedoch berücksichtigt werden, dass mit dem Sportboot deutlich kürzere Distanzen zurückgelegt werden.
Ein Boot, das mit einem dieselbetriebenen Aussenbordmotor fährt, verursacht deutlich mehr  Stickstoffemissionen als ein Dieselauto, das mit gleicher Geschwindigkeit unterwegs ist - laut Elektroboothersteller 39mal so viel. Ein Umstieg auf einen Elektromotor lohnt sich bei Booten also besonders.

Kreuzfahrtschiff

Kreuzfahrtschiffe sind als Dreckschleudern bekannt. Wie die allermeisten grösseren Schiffe werden sie mit Schweröl betrieben. Im Strassenverkehr ist dessen Verbrennung aufgrund der hohen Umweltschädlichkeit verboten. Auf dem sensiblen Ökosystem Meer hingegen dürfen riesige Luxusschiffe damit betrieben werden – 150 Tonnen Schweröl verbrauchen Kreuzfahrtschiffe durchschnittlich pro Tag. Im Jahr 2020 wurde der Umweltverpestung der schwimmenden Hotels endlich Schranken gesetzt: Seither darf der Schwefelanteil im Schweröl noch maximal 0.5 Prozent anstelle der früheren 3.5 Prozent betragen. Dies ist jedoch immer noch mehr als genug, um weitreichende Umweltschäden zu verursachen.

 Fähre

Fähren werden gerne als nachhaltiges Transportmittel beworben. Ein Fahrzeug, das mit Schweröl betrieben wird, ist jedoch niemals nachhaltig. Es gibt zwar vereinzelt elektrische Fähren; die meisten fahren jedoch nach wie vor mit Schweröl. Im Vergleich zu Kreuzfahrtschiffen schneiden Fähren dennoch deutlich besser ab: Dadurch, dass sie primär Transportmittel und keine Hotels sind, brauchen sie weniger Platz pro Passagier und produzieren weniger Abfall. Ausserdem stellen Reisen per Fähre eine sinnvolle Alternative zu Flugreisen dar.

Containerschiff

Der Frühling 2021 bescherte den Containerschiffen einen Imageschaden und machte auf die Probleme der Hochseeschifffahrt aufmerksam: Das Containerschiff „Ever Given“ stand tagelang quer im Suez-Kanal und blockierte dadurch den Schiffsverkehr. Im Vergleich zu Kreuzfahrtschiffen schneiden Containerschiffe dennoch gut ab. Sie transportieren riesige Mengen an Waren, wodurch der Schadstoffausstoss auf die einzelnen Güter heruntergebrochen im Vergleich zu anderen Schiffen relativ gering ausfällt -  dennoch bleibt das Problem des Schweröls auch hier bestehen. Zudem gehen nicht wenige Container über Bord und treiben dann auf dem Meer.

Der Wind beginnt zu drehen

Die Schifffahrtindustrie tuckert beim Umweltschutz weit hinterher. Das liegt zu einem grossen Teil daran, dass oftmals internationale Gewässer betroffen sind. Hier sprechen sich meist zu viele Stimmen gegen die Verschärfung der Umweltschutz-Vorschriften aus. Einige Schifffahrtsgesellschaften und Schiffsproduzenten haben allerdings mittlerweile gemerkt, wohin der Wind in Zukunft weht und haben ihre Segel neu gesetzt: Sie setzen auf elektrische oder zumindest hybride Antriebsformen.

Quellen und weitere Informationen:
CO2-Ausstoß durch Motorboote – Wie klimaschädlich ist der Bootsurlaub?


 

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