Im April 2010 kam es auf der Ölplattform "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko zu einem sogenannten Blowout, die Plattform geriet in Brand und explodierte. Monate lang strömten Millionen Liter Öl unkontrolliert ins Meer und verpesteten Wasser und Küste. Präsident Obama erklärte den Unfall zur größten Umweltkatastrophe Amerikas. In welchem Umfang der Ölmulti BP für die Schäden aufkommt beziehungsweise aufkommen muss, ist noch immer nicht vollständig geklärt. Zwar hat der Ölkonzern Anfang März mit einer Gruppe von Geschädigten eine Einigung erzielt, jedoch steht die Auseinandersetzung mit der US-Regierung noch aus.
Die "Deepwater Horizon"-Katastrophe schädigt Flora und Fauna im Golf von Mexiko bis heute, und zwar stärker als bislang angenommen. Zu diesem Schluss kommt die National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA der USA. Zusammen mit Biologen und Tiermedizinern hat die Behörde in den vergangenen zwei Jahren in den Gewässern lebende Delphine untersucht. Ergebnis: Die meisten Tiere waren schwer geschädigt. Sie hatten Untergewicht, Lunge und Leber waren angegriffen, Hormonhaushalt und Immunsystem gestört. Zudem stellt die NOAA fest, dass seit dem Unfall überdurchschnittlich viele Wale und Delphine - tot oder krank - an den Küsten stranden.
Die Delphin-Studie der NOAA reiht sich ein in eine immer länger werdende Liste beunruhigender Untersuchungen über die Umweltfolgen der Ölpest. Wie die britische Zeitung The Guardian berichtet, sind Schädigungen auch an Plankton und an Korallen, sowie bei Insekten und Spinnen in der Küstenregion festzustellen.
Obwohl die Betroffenheit dieser Katastrophe weltweit zu spüren war, wurde offensichtlich nichts daraus gelernt. Die aktuell – bekannte – Katastrophe in der Nordsee auf der Plattform Elgin beweist dies auf verheerende Weise. Die Parallelitäten der Ereignisse sind keine Zufälle, und werden sich wohl nicht zum letzten Mal wiederholt haben…
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