Die Zukunft, die wir brauchen

02 Jul 2012

Vor 20 Jahren fand in Rio de Janeiro mit dem sog. „Erdgipfel" die bedeutendste Umweltkonferenz statt. Erschreckt stellen wir heute fest, dass wir immer noch vor denselben Problemen stehen. Leider hat nicht einmal die Folgekonferenz Rio+20 etwas Wesentliches hervorgebracht. Wo werden wir in 20 Jahren sein?

 Das Ergebnis der Folgekonferenz "Die Zukunft, die wir wollen" ist eine fünzigseitige Deklaration über eine grüne Wirtschaft, welche Ökologie und Ökonomie in ein Gleichgewicht bringen soll. So sollen die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung erreicht werden. Die Rettung und Lösung ist dieses Papier jedoch nicht, viel zu gross waren die unterschiedlichen Interessen der teilnehmenden Staaten.

Fast ironisch scheint es, dass diese Deklaration „Die Zukunft, die wir wollen" heisst. Auf dem Papier mag dies ein guter Ansatz sein, doch diese Welt braucht jetzt Taten. Um diese Dringlichkeit zu beweisen und an die Vernunft der teilnehmenden Staaten zu appellieren, verschaffen sich des Öfteren auch Kinder und Jugendliche Gehör. So beispielsweise auch Brittany Trilford (17) an der Konferenz in Rio de Janeiro. Als Vertreterin der jungen Generation fordert sie, dass endlich gehandelt und die Zukunft der Jungen sichergestellt wird: „Seid ihr bloss hier, um euer Gesicht zu retten oder seid ihr hier, um uns zu retten?"

Im Kampf gegen den Klimawandel und zum Schutz der Ressourcen wurde an der Nachfolgekonferenz Rio+20 wenig erreicht. Die Industriestaaten möchten an der derzeitigen Wirtschaftlichkeit nichts einbüssen, die Schwellenländer handeln nach dem Vorbild „Industriestaat", dabei kämpfen die Entwicklungsländer ums nackte Überleben. Der Ansatz einer Grünen Wirtschaft wäre deshalb global gesehen, der richtige Weg in eine nachhaltige Zukunft, denn das derzeitige Handeln auf Kosten der kommenden Generationen ist völlig verantwortungslos. Trotzdem wurde auch das Ziel der Grünen Wirtschaft nur wage formuliert, und zum Schutz der Ökosysteme wird weiterhin praktisch nichts unternommen. Weder gegen die Plünderung der Weltmeere, noch im Kampf gegen die Rodung der Urwälder wurde ein massgebender Erfolg erzielt.

Die Enttäuschung über die Konferenz Rio+20 ist gross. Felix Finkbeiner, der 14-jährige Gründer der Initiative „plant fort he planet – stop talking, start planting", fasst das Ergebnis so zusammen: „Seit Jahren wiederholen die Staaten ihren Wunsch, die globale Erwärmung auf 1,5 bis 2 Grad Celsius zu begrenzen und den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen. Doch sie weigern sich, bindende Ziele oder einen Zeitrahmen zu vereinbaren. Das ist doch nur heiße Luft. Reden allein stoppt das Schmelzen der Gletscher nicht und verhindert nicht das Verschwinden der Regenwälder. Über unsere konkrete Forderung, die fossilen Energieträger endlich im Boden zu lassen und die jährlich mehrere hundert Milliarden Euro umfassenden Subventionen für Öl und Kohle zu streichen, wollen die Staaten nur „nachdenken". Die Regierungschefs zahlen denen weiter viel Geld, die unsere Zukunft zerstören und sagen uns gleichzeitig, dass sie kein Geld haben, unsere Zukunft zu retten. Das ist eine schallende Ohrfeige für alle Kinder dieser Welt."

Mit seiner Initiative macht er deutlich, dass jeder einzelne - unabhängig von diesen Gesprächen - etwas bewirken kann, wenn er will. Dank seiner Initiative wurden seit 2007 bereits rund zwölf Milliarden Bäume gepflanzt, und dies ohne dabei mehrjährige Verhandlungen und tagelange Konferenzen abzuhalten!

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