Endstation Meer? – Plastik in unseren Weltmeeren

04 Jul 2012
Die Plastiksuppe in den Welmeeren beeinträchtigt die Ökosysteme. Die Plastiksuppe in den Welmeeren beeinträchtigt die Ökosysteme.

Unvorstellbare Mengen an Müll treiben in den Meeren herum und beeinträchtigen das Ökosystem stark, schädigen die Flora und Fauna und wirken sich nicht zuletzt auch verheerend auf unsere Gesundheit aus. Das Museum für Gestaltung Zürich hat sich dieser Problematik umfassend angenommen.

Massenweise Materialen befinden sich im Meer – von Blech- und Aluteilen, über Glas bis hin zu Kunststoffen. Letztere sind besonders häufig anzutreffen, denn es existiert bereits heute kein Kubikmeter Meerwasser mehr, der frei von Plastikteilen ist! Als wäre Kunststoff nicht schon an Land ein Problem (Littering, Entsorgung, Verbrennung), verwandelt sich auch das Meer in eine gigantische Plastiksuppe, die wir bald nicht mehr bewältigen können.

Bereits 1997 wurde der grösste marine Müllstrudel von Captain Charles Moore entdeckt, jedoch dauerte es lange – auch aufgrund der schleichenden Ansammlung – bis der Zustand als akutes Problem erkannt und publik wurde. Die effektive Menge an Müll im Meer ist schwierig zu ermitteln, jedoch belegen Studien, dass die Konzentration von Plastik zu Plankton in manchen Gebieten bei 60:1 liegt! Dies ist vor allem bei den „Müllstrudeln" der Fall. Von diesen im Meer treibenden riesigen Müll-Ansammlungen gibt es derzeit schon fünf!

Dieser Zustand blieb auch dem Museum für Gestaltung in Zürich nicht verborgen, weshalb eine ergreifende Ausstellung „Endstation Meer? Das Plastikmüll-Projekt" entwickelt wurde. Zentrum und Symbol für die ökologische Katastrophe ist eine Installation von Plastikschwemmgut aus verschiedenen Weltmeeren. An den gezeigten Stücken lassen sich Herkunft, Lebenszyklus, Sinn und Unsinn der Plastikprodukte nachvollziehen.

Die fatalen Auswirkungen auf die Meeresbewohner werden in beeindruckenden Filmen und mit Fotos aufgezeigt. Viele Tiere verheddern sich in Fischereiabfällen oder verwechseln unverdaubare Plastikteile mit Nahrung. Als katastrophale Folge davon verenden die Tiere elendiglich. Möglicherweise verstricken sie sich sogar in Sixpack-Getränkeverpackungen und ersticken.
Darüberhinaus zeigt die Ausstellung den Hintergrund des Problems und seine fatalen Auswirkungen auf Meere, Tiere und Menschen. Die verbreitetsten Kunststoffe werden vorgestellt, Fragestellungen zu Konsum, gesundheitlichen Risiken, Mikroplastik, Materialkreisläufen und Biokunststoffen beleuchtet. Ausserdem werden lokale und internationale Lösungsansätze im Sinne von Vermeiden, Reduzieren, Umnutzen oder Wiederverwerten präsentiert.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung und soll die BesucherInnen anregen, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Vom 4.7. - 23.9.12 finden neben Vorträgen, Ausstellungsgesprächen, Führungen und Theater auch eine Designwerkstatt und Workshops für Lehrer und Schüler statt. Weitere Informationen erhalten Sie hier: www.PlasticGarbageProject.org


Mehr Informationen:

- Das Meer als Endlager unseres Plastikzeitalters

- Gefahren der Plastik-Verschmutzung durch Meeresbewohner

- Kunststoff im Nahrungskreislauf

- Wohin mit dem Müll?

- Verbot von Plastiksäcken – ein einfacher aber wirksamer Beitrag zum Umweltschutz

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