Seit dem UNO-Erdgipfel 1992 in Rio gilt für die weitere Entwicklung der menschlichen Gesellschaft, dass diese „nachhaltig“ zu erfolgen hat, soll unser
Überleben auf diesem Planeten sichergestellt werden. Nachhaltig bedeutet, dass wir mit unseren Ressourcen und Naturwerten so umgehen und sie so nutzen sollen, dass unsere Nachkommen ebenfalls noch eine lebenswerte Umwelt vorfinden. Das bedeutet, dass wir unseren gegenwärtigen „ökologischen Fussabdruck“ stark reduzieren und den Raubbau an unserer Umwelt drastisch einschränken müssen.
Dazu ist es unabdingbar, dass der Ausgleich zwischen den ökologischen Erfordernissen, den ökonomischen Notwendigkeiten und den sozialen Bedürfnissen hergestellt werden muss.
Konsequenterweise sind Produkte und Materialen zu entwickeln, die über ihren gesamten Lebenszyklus keine Umweltschäden verursachen, die Ressourcen schonen und rezirkulierbar sind.
Sowohl mit den gesetzlichen Vorgaben (zB. Nachhaltigkeitsartikel in der Bundesverfassung) wie auch weiteren Leitplanken (zB. Strategie zur Nachhaltigen Entwicklung) besteht einerseits eine allgemeine Grundlage, aber andererseits ist damit auch ein entsprechender Handlungsbedarf aufgezeigt.
Innovative Wirtschaftskreise haben erkannt, dass sich dadurch ein weites Feld öffnet und Potenziale entstehen, um deren Marktfähigkeit zu stärken.
Das 15. Lifefair-Forum widmete sich dieser Thematik. Prominente Podiumsteilnehmer stellten sich der entsprechenden Analyse des Vorsitzenden der Geschäftsleitung von ABB Schweiz, Dr. Remo Lütolf.„For a better world sind nachhaltige Innovationen gefordert.“
Remo Lütolf, CEO ABB-Schweiz
Er postuliert „for a better world“ mehr Innovation, höhere Energieeffizienz und eine spürbare Reduktion der Umweltbelastung. Als Antriebselemente ortet er den steigenden Energiebedarf, den Klimawandel und den notwendigen Wandel der Energieversorgungssysteme.
Mit dem unlimitierten Ressourcenpotenzial der Photovoltaik (sowohl in Gross- wie Kleinanlagen), der Wind- (sowohl on- wie offshore) und Wasserkraft (sowohl Leistungssteigerungen wie Neuerschliessungen) werden aufgrund vermehrt dezentraler Produktion neue Anforderungen einerseits an die Netze und andererseits an die Energiespeicherung gestellt, um die volatile Energieerzeugung und wechselnden Energieflüsse handhaben zu können. Da die Energieversorgung also künftig nicht mehr zentral, sondern dezentral erfolgen wird, ist ein Umbau der Netze und die Umstellung auf Gleichstromübertragung erforderlich. Dringend nötig und auch möglich, ist die Reduktion der Energieverluste, was mit neuen Steuerungen realisiert werden kann.
Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, sind beträchtliche Investitionen unausweichlich. Diese gestalten sich sinnbringenderweise derart, dass sie nachhaltig sind und sich so auch auf dem Weltmarkt bewähren und durchsetzen können.
Die innovativen Investitionen sollen aus den Firmen kommen, müssen aber künftig weniger kurzfristig und renditeorientiert, sondern primär nachhaltig ausgerichtet sein.
Staatliche Behörden können und müssen Rahmenbedingungen schaffen und sicherstellen, nicht aber selbst als Investoren auftreten. Diese Aufgabe könnten beispielsweise vermehrt Pensionskassen übernehmen und damit klare Zeichen für eine nachhaltige Entwicklung und entsprechend ausgerichtete Geldpolitik setzen.
Mit neuen, auf Nachhaltigkeit und eine dauerhafte Entwicklung ausgerichtete Produkte und Dienstleistungen lassen sich nicht nur im eigenen Land, sondern vor allem auch in Entwicklungsländern Märkte erschliessen, die einerseits den betroffenen Menschen nicht nur in der Energieversorgung, sondern beispielsweise auch im Gesundheitsbereich und in der Nahrungsmittelerzeugung dienen und andererseits den Abbau der endlichen Ressourcen reduzieren.
Mit wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, ökologischer Verantwortung und gesellschaftlicher Solidarität lässt sich eine auf Nachhaltigkeit und stabile Dauerhaftigkeit ausgerichtete Entwicklung unserer globalen Gesellschaft erreichen.
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