Die Klimapolitik unter Trump: Ein Szenario

Ob die Mehrheit der Wähler auch seine Klimapolitik unterstützt bleibt offen. Ob die Mehrheit der Wähler auch seine Klimapolitik unterstützt bleibt offen.

Seit letztem Mittwoch ist es bekannt: Donald Trump wird neuer Präsident der USA. Seine Aussagen zur Klimapolitik waren vor allem eins: Besorgniserregend!

Die USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dies stimmt wohl in Anbetracht der Konsummöglichkeiten, zumindest für den Mittelstand und die Wohlhabenderen. Gemäss der 2013 veröffentlichten Rangliste der Weltbank liegt die USA mit 17,02 Tonnen CO2-Ausstoss pro Kopf weit vorn bei den weltweit grössten Klimasündern (nach den Erdölförderländern des arabischen Raumes). Als Vergleich: Die Schweiz erreicht einen Wert von 5 Tonnen pro Kopf.

Klimaschutz in den USA

Wir blenden zurück: Bereits im Wahlkampf gab Barack Obama bekannt, dass er den Klimaschutz ernst nehme und sich dafür einsetzen möchte. Er wolle mehr auf erneuerbare Energien setzen und Energiesparmassnahmen ergreifen. Als jüngster Erfolg gilt das im August 2016 geschaffenen Meeresschutzgebiet westlich von Hawaii. Damit setzte er ein wichtiges Zeichen, denn es galt damals als weltweit grösstes Meeresschutzgebiet, Ende Oktober wurde es von der Schutzzone in der Antarktis abgelöst. Auch das Pariser Klimaabkommen wurde von den USA bereits ratifiziert (nicht so von der Schweiz). Bereits zuvor präsentierte Präsident Barack Obama den „Clean Power Plan“, zur Verminderung der Treibhausgase der USA. Dabei wird der Schwerpunkt auf die Reduzierung der Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke gelegt. In seiner Amtszeit hat Obama seine Verantwortung dem Klima gegenüber durchaus wahrgenommen. Allerdings darf nicht unterschlagen werden, dass die US-Regierung gleichzeitig Shell die Erlaubnis gegeben hat, im arktischen Ozean nach den kostbaren Bodenschätzen Öl und Gas zu bohren.

Steht dies nun alles auf dem Spiel?

Auch wenn die US-Regierung unter Obama den durchaus hohen Anforderungen der Klimaschützer nicht immer gerecht wurde, hat er lobenswertes im Bereich Umweltschutz geleistet. Ab Januar wird Donald Trump als neuen Präsidenten amten. Des Öfteren bestritt er öffentlich den Klimawandel. Damit ist er übrigens nicht der einzige. Eine Studie des Irischen Trinity College gibt an, dass die Hälfte der Amerikaner den Klimawandel leugnet. Interessant ist allerdings, dass Trump insgeheim die Folgen des Klimawandels wahrnimmt, denn die zu seinem Imperium zählende Firma „Trump International Golf Links Ireland“ (TIGL), liess eine Schutzwall rund um den direkt an der Westküste Irlands stehenden Golfplatz bauen. Grund dafür ist natürlich die Gefahr des steigenden Meeresspiegels. Ob dieser im Wissen von Trump erlassen worden ist, bleibt offen.

 

„The concept of global warming was created by and for the Chinese in order to make U.S. manufacturing non-competitive.“ Donald Trump

 

Trump sprach davon als erstes das Klimaabkommen rückgängig zu machen. Er argumentiert damit, dass ausländische Bürokraten somit Einsicht und Kontrolle über den amerikanischen Energieverbrauch erhielten. Allerdings wird dies nicht so leicht gelingen. Die USA hat sich mit der Ratifikation schliesslich dazu verpflichtet. Auch Patricia Espinosa, Generalsekretärin des UNO-Klimarates, sagt, sie werde darauf bestehen, dass die USA ihr Versprechen einhalte. Weiter kündigte Trump an, die Umwelt- und Emissionsvorschriften zu lockern und zukünftig mehr in fossile Energien zu investieren. Die Kohleindustrie wird von Donald Trump stark befürwortet. Auch ist er der Meinung, dass Amerikas grosses Potenzial für Erdöl und -gas unbedingt genutzt werden müsse. Durch die Erhöhung der Erdöl- und Erdgasförderung würden tausende von Arbeitsplätzen geschaffen und es ermögliche Amerika seinen Bedarf an Energien selbst zu decken. Zudem spricht er den Reichtum an, den die USA damit generieren könnte. Auf seiner offiziellen Webseite kündigte er an, die Erweiterung der Keystone-Pipeline, durch welche Rohöl aus der kanadischen Provinz Alberta in verschiedene US-Bundestaten befördert wird, zu erlauben. Für die Umsetzung der sogenannte Keystone-Pipeline XL legte Obama im 2015 ein Veto ein. Finanzielle Unterstützung für Projekte wie zum Beispiel die Zahlung von US-Steuergeldern an die U.N. zur Bekämpfung der globalen Erwärmung, droht er zu stoppen. Unter seiner Regierung soll künftig die Regelung gelten, dass jedes Konzept welches den amerikanischen Arbeitern „schadet“ (aus wirtschaftlicher Perspektive), abgelehnt werden soll. Die Gefahren, welche die Arbeiter bei der Förderung von Erdöl in Kauf nehmen oder die gesundheitlichen Schäden bei der Verbrennung von Kohle, lässt er in seiner Berechnung aus.

Im Wahlkampf liess er seine Wähler deutlich spüren, dass er kein Interesse am Umweltschutz hat. Sind die Aussagen von Donald Trump ernst zu nehmen, so gäbe es keine Hoffnung für eine nachhaltige Klimapolitik. Allerdings überrascht Trump bekanntlich ja immer wieder…

 

Weiterführende Informationen/Quellen
Rangliste CO2-Ausstoss pro Kopf nach Ländern
Energiestrategie Donald Trump

 

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