Die Kohlenstoffblase – Eine tickende Zeitbombe

Eine massive Senkung des Umsatzes könnte Benzinunternehmen drohen. Eine massive Senkung des Umsatzes könnte Benzinunternehmen drohen.

Das System der Pensionskasse gerät des Öfteren in Kritik. Meist handelt es sich dabei um die Angst, dass die Altersvorsorge nicht ausreicht. In den letzten Jahren gerieten die Pensionskassen zudem wegen ökologischer Vergehen in Verruf.

Die Ziele Sicherheit, Rentabilität, Liquidität und Nachhaltigkeit spielen meist eine zentrale Rolle in der Wahl einer Vermögensanlage. Diese werden jedoch je nach Investor (Private und Unternehmen) anders gewichtet. In der Regel steht für den Anleger sein eigenes Kapital im Vordergrund. Die verschiedenen Anlagestrategien stehen dabei meist in einem Zielkonflikt zueinander. So entscheidet sich die Person, je nach finanzieller Lage und Risikobereitschaft, welche Ziele prioritär sind. Allerdings kann die Wahl viel bewirken, je nach Anlageform wird die Investition direkt einer Firma zur Verfügung gestellt.

Das Konzept der 2. Säule

Ab dem 25. Lebensjahr und einem Jahreslohn von 21'150 Fr. wird die Zahlung der Altersvorsorge in die zweite Säule für jeden Arbeitnehmer Pflicht. Dieser Betrag, der je nach Alter variiert, wird dem monatlichen Bruttolohn abgezogen und durch den Arbeitgeber direkt in die von ihm gewählte Pensionskasse einbezahlt. Damit liegt ein grosser Teil des Schweizer Geldes, rund 767 Milliarden Fr., in den Pensionskassen. Diese wiederum legen das Geld an, davon Milliarden in fossile Energieunternehmen. Eine Studie des Bundesamts für Umwelt gibt an, dass die Investition in Schweizer Pensionskassen im Jahr 2013 52,2 Millionen Tonnen CO2-Emissionen im Ausland verursacht haben. Dieser Wert entspricht dem Schweizer Ausstoss im Jahr 2013.

Einhaltung des Pariser Klimaabkommens hat Auswirkungen auf die Pensionskassen

Obwohl das Abkommen von der Schweiz noch nicht ratifiziert wurde, gibt das Bundesamt für Umwelt an, dass die besten Voraussetzungen bestehen, dieses bis im Sommer 2017 zu ratifizieren. Die Ziele, welche durch das Pariser Klimaabkommen festgelegt wurden, stellen somit wichtige Rahmenbedingungen für unseren Umgang mit den Ressourcen dar. Wird die Erderwärmungsbegrenzung auf unter zwei Grad eingehalten, so werden 80 Prozent der derzeit bekannten Erdöl-, Erdgas- und Kohlevorkommen nicht verbrannt werden können. Die Investitionen der Pensionskassen stehen somit in einem klaren Widerspruch zu den Klimazielen. Denn es ist ausgeschlossen, dass das Pariser Abkommen ohne den Verzicht auf fossile Energien eingehalten werden kann. Abgesehen von den Umweltgefahren, die eine solche Investition mit sich bringt, sind es nun auch ökonomische Risiken, die mit den Pensionskasseninvestitionen verbunden sind. Verschiedene globale Konzerne haben noch im Boden erhaltene fossile Brennstoffe in ihren Geschäftsbilanzen ausgewiesen. In diesem Zusammenhang wird von einer Kohlenstoffblase gesprochen. Sobald die Klimaziele in der Schweiz umgesetzt werden, wird diese imaginäre Blase platzen und der Wert der Anlagen drastisch fallen. Dies würde eine katastrophale Ausnahmesituation für die Wirtschaft bedeuten.

Erste Schweizer Pensionskassen haben das Risiko erkannt und entschieden sich zu handeln. So schliesst beispielsweise PUBLICA, die grösste Pensionskasse der Schweiz, Investitionen in auf Kohle spezialisierte Unternehmen aus. Diesem Bespiel sollten in Zukunft alle Schweizer Anleger folgen, denn die Geldinvestitionen in fossile Energien gelten als grösster CO2-Verursacher der Schweiz.

 

Weiterführende Informationen/Quellen
Kohlenstoffrisiken: Erste Studie für den Schweizer Finanzplatz
Medienmitteilung der Klimaallianz vom 3 . November 2016

 

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