85‘604 Tier- und Pflanzenarten wurden bereits von der Weltnaturschutzunion IUCN untersucht. Davon sind gut 30 Prozent vom Aussterben bedroht. Bereits zum 13. Mal trafen sich anfangs Dezember rund 200 Staaten im Rahmen der UN-Artenschutzkonferenz, um Tier- und Pflanzenarten nachhaltig zu schützen.
Bereits vor sechs Jahren wurden konkrete Artenschutzziele beschlossen, welche bis im Jahr 2020 eingehalten werden müssen. Ziel ist es 17 Prozent der Land- und 10 Prozent der Meerfläche besser zu schützen, um so den Artenverlust zu stoppen. Der Fortschritt zeigt sich allerdings nur sehr schleppend und prekär. Von den 20 sogenannten Aichi-Zielen ist zum heutigen Zeitpunkt, vier Jahre vor dem Ende der Frist erst ein Ziel erreicht. Somit schwindet auch die Zuversicht allmählich, da die aktuelle Lage zeigt, dass tendenziell eher Rückschritte zu verzeichnen sind. Dafür verantwortlich sind die intensive Land- und Forstwirtschaft sowie die massive Überfischung.
Artenverlust
Durch den vermehrten Einsatz von Pestiziden und Gentechnik, wird die Existenz der blütenbestäubenden Tiere wie die der Bienen gefährdet. Der Verlust dieser Arten hätte einen ungeheuren Einfluss auf die Pflanzenvielfalt. Gemäss Weltrat für Biodiversität von Tieren werden 75 Prozent der Nahrungspflanzen und 90 Prozent der wildwachsenden Blütenpflanzen bestäubt. Die Bestäubung ist unverzichtbar für unsere Nahrungsversorgung.
Die IUCN teilte an der Artenschutzkonferenz die Aufnahme der Giraffe auf die Rote Liste mit, welche die vom Aussterben bedrohten Tiere umfasst. Die Tiere haben einen immer kleineren Lebensraum, werden illegal gejagt und zudem tragen die politischen Unruhen zur Abnahme des Bestandes bei. Die IUCN zählte 97‘000 Exemplare im Jahr 2015, wobei es vor 15 Jahren noch 163'000 waren. Dies ist eine Verminderung um fast 40 Prozent. Auch jüngst entdeckte Vogelarten sind Gefahren mit entsprechenden Folgen ausgesetzt. Doch nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen wie Gerste, Hafer und die Sonnenblumen stehen auf der Liste.
Auswirkungen der Cancún-Erklärung
Um diese bedenkliche Lage zu verändern, verpflichteten sich die Teilnehmer der Konferenz, mit der sechsseitigen Cancún-Erklärung zu einem stärkeren Schutz der Artenvielfalt. Dies soll durch strengere Auflagen in ihren Gesetzgebungen verankert werden. Zudem sollen fehlgerichtete Subventionen in der Landwirtschaft und der Fischerei abgebaut werden. Der Geschäftsführer des UN-Umweltprogramms zeigt sich zufrieden mit dem Resultat der zweitätigen Konferenz.
„Zum ersten Mal sprechen wir in bedeutsamer Weise miteinander über den Wert des Artenschutzes für den Tourismus, die Landwirtschaft, die Fischerei und die Forstwirtschaft,“ Erik Solheim, Geschäftsführer des UN-Umweltprogramms.
Weiterführende Informationen/Quellen
Cancún-Erklärung
Giraffe ist vom Aussterben bedroht
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