Credit Suisse als DAPL Mitfinanzierer: Demos gehen weiter

Was tut Ihr Geld auf der Bank und in was wird es investiert? Was tut Ihr Geld auf der Bank und in was wird es investiert?

Credit Suisse ist laut Greenpeace mit 1.4 Milliarden US-Dollar in den Bau der Dakota Access Pipeline verstrickt.

Was mit den Demonstrationen von Indianern begonnen hat, ist eine weltweite Bewegung geworden. Der Bau der Dakota Access Pipeline ist auch in der Schweiz immer noch heftig umstritten. Denn auch die UBS und CS sind indirekte Geldgeber.

Der Bau der DAPL geht weiter

Nachdem Trump den Entscheid bezüglich der Dakota Access Pipeline (DAPL) von Obama wieder rückgängig gemacht und die Umweltstudie abgesagt hat, wurde der Bau vor Ort weitergeführt. Die Demonstranten mussten folglich das Camp verlassen. Doch die Graswurzelbewegung aus den USA kämpft weiter: Nun geht es den Banken an den Kragen. Schon seit längerem ist eine Liste mit beteiligten Banken veröffentlicht. Sie umfasst  Banken weltweit, die in Unternehmen investieren, welche mit dem Bau der Pipeline in Verbindung stehen.

Desinvestition von Banken rund um die Welt

RepRisk hat diesen März ein Bericht zu umstrittenen Projekte 2016 herausgebracht: Die Dakota Access Pipeline steht an dritter Stelle und wurde seit 2014 von RepRisk verfolgt. Die CS hat angegeben, dass sie die Reporte von RepRisk kennen und wussten somit, wo ihr Geld hinfliesst. Einige der beteiligten Finanzgeber haben eingesehen, dass die Dakota Accesss Pipeline keine nachhaltige Investition ist und haben ihr Geld zurückgezogen. In den USA haben die Städte Seattle und San Francisco zusammen 4.2 Billionen US-Dollar der Bank Wells Fargo desinvestiert. In Europa hat sich die  Royal Bank of Scotland und die norwegische Nordea aus dem Geschäft zurückgezogen. Auch die Bayern LB aus Deutschland, ABN Amro und ING aus Holland, sowie Credit Agricole aus Frankreich haben entweder versprochen, die Verträge baldmöglichst zu beenden, oder haben dies schon getan. Auch verschiedene Firmen beteiligen sich nicht mehr am Projekt.

Situation in der Schweiz: Credit Suisse unter heftiger Kritik

Der CS wird unterstellt, dass sie der finanzielle Unterstützer von verschiedenen Pipeline-Unternehmen ist: In Kanada ist es das Unternehmen TransCanada. Trump hat vor einigen Tagen die Genehmigung zum Bau der Keystone XL Pipeline gegeben, welche von Obama wegen Umweltbedenken nicht ausgestellt wurde.

Doch auch die DAPL wird mit 1.4 Milliarden Dollar indirekt von der CS unterstützt. Die Frage, wohin das Geld der Anleger geht, beantworten diese mit Ausreden. Deswegen suchen Generation Basel und Greenpeace Gespräche mit der CS.  Ruben Khan, Präsident von Generation Basel, erklärt, dass allerdings alle Schweizer Banken zu einem gewissen Grad in den globalen Geldstrom eingebunden sind. Die Alternative Bank und die Freie Gemeinschaftsbank versuchen als einzige Schweizer Banken Transparenz zu zeigen, wohin das Geld der Kunden fliesst. Khan empfiehlt deswegen das Geld bei diesen Banken zu deponieren.

„Mein Eindruck ist, dass sich die CS mit dem Anführen ihrer Argumente aus jeglicher Verantwortung für ihre Geschäfte nimmt, die hauptsächlich auf Kurzzeitprofiten basieren.“ – Ruben Khan, Generation Basel

Die 3.8 Milliarden US Dollar Gesamtkosten der Pipeline, werden von 17 Banken direkt finanziert. Laut einer Medienmitteilung der Greenpeace hat Credit Suisse bis jetzt 1.4 Milliarden Dollar in Unternehmen, welche die DAPL bauen, gesteckt.

„Die Schweizer Grossbank ist der grösste Geldgeber eines Projekts, das Gebietsrechte der Sioux verletzt, ihre Trinkwasserreserven gefährdet und die Klimakrise befeuert.“ – Greenpeace Schweiz

Dies wäre eine direkte Verletzung der Richtlinien, die besagen, dass die CS nicht in „Geschäftstätigkeiten von Öl und Erdgasunternehmen, gegen die glaubwürdige Belege vorliegen, dass sie in Menschenrechtsverletzungen wie […] Gewaltanwendung gegenüber lokalen Gemeinschaften und indigenen Gruppen involviert sind“ investiert. Da aber verschiedene Waffen im Einsatz gegen die Demonstranten verwendet wurden, wäre das klar gegen die CS zu verwenden. Diese Aussagen streitet die CS allerdings vehement ab: Sie hätten die DAPL nicht mitfinanziert.

Proteste, Demonstrationen und Befragungen gehen weiter

Demonstrationen in Zürich, Bern und Basel laufen weiter, ebenso die Befragungen der Banken. Organisiert von Bio für Jede, Generation Basel und der Gesellschaft für bedrohte Völker werden bei diesen Anlässen auch Schweizerinnen und Schweizer aufgefordert, sich Gedanken zu machen, in welche Projekte ihr Geld auf der Bank investiert wird und welche Projekte sie so indirekt finanzieren.

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