So könnte eine Hyperloop-Kapsel in Zukunft aussehen. So könnte eine Hyperloop-Kapsel in Zukunft aussehen.

Im Wallis wird 2019 die erste Hyperloop-Teststrecke Europas gebaut. Diese neuartige Transportform soll besonders schnell und energieeffizient sein. Es gibt aber auch Bedenken.

 Als Hyperloop werden Hochgeschwindigkeitstransporte bezeichnet, die in Kapseln in einer Vakuumröhre erfolgen. Die Kapseln – genannt Pods – haben keine Räder, sondern gleiten mithilfe der Magnetschwebetechnik voran:

 

 

Durch das Schweben verringert sich der Rollwiderstand. Zusätzlich herrscht im Teilvakuum weniger Luftwiderstand. So können die Kapseln äusserst energieeffizient und mit Geschwindigkeiten von bis zu 1‘100 km/h transportiert werden. Der benötigte Strom wird mit Solarpanels auf dem Dach der Röhre erzeugt. Da die Solarenergie gespeichert wird, können die Kapseln Tag und Nacht in Betrieb sein. Sie sollen sowohl im Güter- als auch im Personentransport eingesetzt werden können.

So entstand die Idee

Das Konzept eines Hochgeschwindigkeitszuges in einer Röhre existiert seit über zwei Jahrhunderten: Es tauchte bereits 1812 beim britischen Ingenieur George Medhurst auf. Der Russe Boris Petrowitsch Weinberg stellte 1913 das weltweit erste Modell von einer Vakuumröhre für Eisenbahnzüge vor und erwähnte kurz darauf seine Idee einer Magnetschwebebahn. Ähnliche Ideen hatte zur selben Zeit der amerikanische Raketen-Pionier Robert H.Goddard.

Hundert Jahre später, im Jahr 2013, stiess der US-amerikanische Unternehmer und Investor Elon Musk, Mitgründer von Tesla und SpaceX, sein Projekt Hyperloop in den USA an. Aus der Idee entstand das Startup-Unternehmen Hyperloop Technologies, das heute den Namen Hyperloop One trägt. Es setzte sich zum Ziel, eine Hyperloop-Strecke zwischen Los Angeles und San Francisco zu bauen. So könne die 600 Kilometer lange Strecke zwischen den beiden Grossstädten in nur 35 Minuten überwunden werden. Das Projekt stiess weltweit auf Resonanz: Bei einem internationalen Wettbewerb zur Beschleunigung der Entwicklung von Hyperloop beteiligtee sich auch ein Forschungsteam der ETH Zürich.

Laut Musk ist das Konzept nicht nur schnell und effizient, sondern auch sicherer, da die Züge aufgrund der geplanten Doppelröhre nicht zusammenkrachen können. Ausserdem spielten Wetterverhältnisse keine Rolle und es sei billiger als alle anderen Transportmittel.

Kritik an Hyperloop

Elon Musks Projekt stiess allerdings auf Widerstand: Kritisiert wurde vor allem das Kostenmanagement. Musk versprach zu Beginn, dass der Bau einer Hyperloop-Strecke zwischen Los Angeles und San Francisco 6 Milliarden US-Dollar kosten würde. Laut Schätzungen des Wirtschaftsmagazins Forbes beliefen sich die Kosten allerdings auf 9 bis 12 Milliarden Dollar. Doch auch die Sicherheit ist laut Kritikern nicht gewährleistet: Die Evakuierung der Passagiere aus der geschlossenen Röhre sei sehr schwierig.   

Teststrecke in der Schweiz

In Collombey-Muraz im Kanton Wallis beginnt voraussichtlich in der zweiten Hälfe nächsten Jahres der Bau einer Forschungsanlage und einer drei Kilometer langen Hyperloop-Teststrecke. Der Standort eignet sich, weil das Gelände sehr flach und hindernisfrei ist. Die Anlage entsteht aus der Zusammenarbeit zwischen der SBB und der Forschungsorganisation EuroTube, die in Zürich ansässig ist. Sie ist eine der ersten der Welt und die erste in Europa. Europäische Forschungsteams sollen damit ihre Pods im Wallis testen können. EuroTube und die SBB sehen in Hyperloop eine Chance für die nachhaltige Mobilität der Zukunft.  

 

Quellen und weitere Informationen:
Webseite Hyperloop One
Forbes: Kritik an Hyperloop
SBB: Medienmitteilung zur Hyperloop-Teststrecke

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