Roadmap Elektromobilität: volle Kraft voraus für Elektroautos

Engagiert für die Elektromobilität: Doris Leuthard am Unterzeichnungsevent vom 18. Dezember 2018. Engagiert für die Elektromobilität: Doris Leuthard am Unterzeichnungsevent vom 18. Dezember 2018.

Nachdem sich unsere Nachbarländer zunehmend Ziele zur Etablierung der Elektromobilität gesetzt haben, wurde auch in der Schweiz ein Konzept für die Förderung von Elektroautos entwickelt: die Roadmap Elektromobilität.

Die Elektromobilität hat in der Schweiz noch einen schweren Stand: 2018 waren nur 3 % der Neuzulassungen von Personenfahrzeugen Elektroautos (reine Elektroautos und Plug-In-Hybride). In Norwegen waren es hingegen über 48 Prozent.

Die Umstellung auf elektrische Antriebe nimmt in der Umsetzung der schweizerischen Energie- und Klimaziele eine Schlüsselrolle ein. Ohne die Elektromobilität wird die Schweiz den CO2-Zielwert für 2020 von 95 Gramm pro Kilometer nicht erreichen können. Momentan stossen Personenwagen noch durchschnittlich 130 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Mit der Umsetzung der Roadmap Elektromobilität sollen die CO2-Emissionen gesenkt werden.

Zusammenarbeit vieler Akteure

Die Ende 2018 abgetretene Bundesrätin Doris Leuthard, die das Bundesdepartement UVEK leitete, setzte sich massgeblich für die Energiestrategie 2050 ein. Sie war es auch, die am 28. Mai 2018 zum „Runden Tisch Elektromobilität“ in Bern einlud. Vertreter aus der Automobil-, Elektrizitäts-, Immobilien- und Flugzeugflottenbranche sowie vom Bund, von den Kantonen, Städten und Gemeinden versammelten sich, um gemeinsam über einen Massnahmenplan zur Förderung der Elektromobilität in der Schweiz zu beraten. Im Verlauf von 2018 wurden die Massnahmen konkretisiert, wobei über 50 Firmen und Organisationen verschiedener Branchen beteiligt waren. Am 18. Dezember letzten Jahres wurde die entstandene Strategie, die „Roadmap Elektromobilität 2022“ von Doris Leuthard und den Beteiligten unterzeichnet. Seit Januar 2019 wird sie umgesetzt.

Nachhaltige Ziele

Durch die Roadmap Elektromobilität sollen Elektrofahrzeuge künftig laut dem Bund „eine wirtschaftlich interessante und zukunftssichere Wahl“ darstellen. Die Elektromobilität soll zum nachhaltigen und rentablen Geschäftsmodell werden.

„Im Jahr 2022 sind Elektrofahrzeuge selbstverständlicher Bestandteil des Strassenverkehrs in der Schweiz. 15 Prozent der Neuzulassungen von Personenwagen sind Elektrofahrzeuge.“
– Roadmap Elektromobilität 2022

Umfassender Massnahmenplan

Bisher wurden im Rahmen der Roadmap von den beteiligten Firmen, Organisationen und Behörden 104 Massnahmen zur Förderung der Elektromobilität formuliert. Diese bewegen sich in drei Handlungsfeldern: Erfolgreiche Marktentwicklung Fahrzeuge, Optimale Ladeinfrastruktur sowie Anreize und Rahmenbedingungen. Zur Etablierung der Elektromobilität in der Schweiz wird eine Förderung der E-Flotten, des E-Carsharing und eines spezialisierten Services angestrebt. Ausserdem sollen Elektrofahrzeuge durch Probefahrten und dem Auftritt an Publikumsmessen beliebter werden. Das Laden von Elektrofahrzeugen soll in Zukunft einfacher sein, was weitere Anreize zum Kauf eines Elektroautos schafft. Unter anderem prüft das ASTRA im Rahmen der Roadmap nun, ob „grüne Zonen für Elektrofahrzeuge“ eingeführt werden können. Grüne Markierungen würden dann Park- und Ladestationen, die speziell für Elektrofahrzeuge reserviert sind, signalisieren. Auch der Verzicht auf den Automateneintrag im Führerausweis ist Teil der Roadmap Elektromobilität: Dadurch können Elektroautos in Fahrschulen in Zukunft einfacher eingesetzt werden. Neulenkende werden so für elektrische Antriebe sensibilisiert.

Ständige Weiterentwicklung

Die Roadmap Elektromobilität ist noch nicht abgeschlossen – sie kann ständig mit zusätzlichen Massnahmen angereichert werden. Weitere Organisationen und Firmen können sich an der Roadmap beteiligen und eigene Massnahmen formulieren und publizieren. Wie es um die Umsetzung der Roadmap steht, wird voraussichtlich im Rahmen der Mobilitätsarena am 17. und 18. September 2019 in Bern thematisiert. Bleibt zu hoffen, dass die vereinbarten Massnahmen fruchten.

Quellen und weitere Informationen:
Offizielle Roadmap Elektromobilität 2022
Roadmap Elektromobilität 2022 - Übersicht Massnahmen

 

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Kommentare (1) anzeigenausblenden 

0 #Jujac2019-02-27 14:09
Elektromobilität macht nur Sinn, wenn die Stromerzeugung aus nachhaltiger Energiequelle stammt. Leider bleiben diese Bemühungen aus Gründen der höheren Energiekosten noch immer aussen vor. Der Endverbraucher wird aus Bequemlichkeit/Eigennutz immer zum günstigsten Strompreis greifen. Elektromobilität aus Atomstrom, Kohlekraft, "weisgewaschene" Wasserpumpspeicher (Atom-/Kohlestrom) trägt kaum zur Umweltentlastung bei. Ein technisch hochentwickelter Verbrennungsmotor (30 - 35 % Wirkungsgrad) ist dann oft die bessere Alternative - aber immer noch keine gute !! Die Bereitschaft des Konsumenten für die Nutzung nachhaltiger Energiequellen (Wind, Sonne....) tiefer in die Tasche zu greifen, ist längerfristig die günstigere Alternative. Machen wir das nicht werden die Folgekosten massiv höher ausfallen - oder gar unbezahlbar!!
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