Nachhaltige Investments: ESG-Anlagen boomen, globale Investoren haben den Klimawandel im Fokus

Nachhaltige Investments: ESG-Anlagen boomen, globale Investoren haben den Klimawandel im Fokus

Nachhaltige Fonds gewinnen in Deutschland und der Schweiz bei Anlegern immer mehr an Boden. Weltweit entdecken Investoren zunehmend Unternehmen mit CO2-armen Geschäftsmodellen für sich.


Ökologische Geldanlagen auf Erfolgskurs

Die Öko-Investments befinden sich weiter im Aufwind: So weist das deutsche Schwesterunternehmen des Finanzdienstleisters Swiss Life Select auf seiner Website darauf hin, dass sich allein in Deutschland das verwaltete Vermögen von Nachhaltigkeitsfonds im Jahr 2019 auf über 63 Millionen Euro belief. Zwei Jahre zuvor waren es nur etwas über 30 Milliarden Euro. Auch in der Schweiz sind die nachhaltigen Investments auf dem Vormarsch: Laut der IFZ Sustainable Investments Studie ist das Vermögen nachhaltiger Fonds schweizweit in den letzten zwölf Monaten trotz Corona-Pandemie um sechzig Prozent angestiegen.

Laut den Finanzexperten von Swiss Life Select definieren sich nachhaltige Fonds folgendermaßen: Sie investieren in Unternehmen, die sich unter anderem für menschenwürdige Arbeitsverhältnisse, eine saubere Umwelt und die Geschlechtergleichstellung engagieren. Nachhaltige Fonds erkennen Anleger an den sogenannten ESG-Kriterien: »Environment, Social, Governance«. Durch sie sind auch Fonds-Manager in der Lage, die Nachhaltigkeit einzelner Unternehmen eingehender zu bewerten. Dennoch ist es laut Swiss Life Select von Vorteil, wenn sich Anleger selbst darüber im Klaren sind, welche nachhaltigen Aspekte beim Investieren für sie persönlich Vorrang haben.


International agierende Investoren reagieren auf den »Climate Change«

Auf globaler Ebene ist der Klimawandel für fast 73 Prozent der Investoren ein wichtiger Faktor. Das zeigt eine von der international agierenden Fondsgesellschaft Robeco initiierte und von Coredata Research durchgeführte Umfrage. Fast alle Befragten des »2021 Global Climate Survey« besitzen bereits formale Richtlinien in Bezug auf den Klimawandel oder wollen das Thema in naher Zukunft in ihre Nachhaltigkeitsrichtlinien aufnehmen.

Ein möglicher Ansatz zur Erreichung einer CO2-freien Ökonomie ist das sogenannte Netto-Null-Ziel. Laut Umfrage ist die Anzahl der Investoren, die sich dieses Ziel gesetzt haben, mit 17 Prozent global noch recht gering. Allerdings nimmt sie stetig zu und kann unter Umständen innerhalb der nächsten fünf Jahre auf über 52 Prozent ansteigen, so die Studie. Dieser Trend wird sich vornehmlich in Europa und Nordamerika durchsetzen. Auf beiden Kontinenten erwarten mehr als 60 Prozent der Befragten die Festlegung des Netto-Null-Ziels innerhalb dieses Fünfjahreszeitraums.
In anderen Regionen ist diese Entwicklung noch zaghafter: So rechnen im asiatisch-pazifischen Raum lediglich 29 Prozent der Investoren mit einer Durchsetzung des Netto-Nulls-Ziels.


Die Notwendigkeit einer CO2-armen Wirtschaft wird zunehmend anerkannt

Generell zeigt die Robeco-Umfrage, dass das Bewusstsein in Bezug auf einen Abbau von CO2-Emissionen gestiegen ist. Demnach hatten in den vergangenen fünf Jahren etwa 40 Prozent der Investoren ihre CO2-intensiven Investments noch nicht veräussert. Hier deutet sich eine Trendumkehr an: So wird dieser Anteil bei den institutionellen Anlegern in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich auf 19 Prozent schrumpfen, bei den Wholesale-Investoren sind es 25 Prozent. 
An der Umfrage nahmen 300 der weltweit größten Anleger aus Europa, Nordamerika sowie dem asiatisch-pazifischen Raum teil. Sie verwalten zurzeit ein Vermögen von etwa 23,4 Billionen US-Dollar.

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