Die Überfischung der Meere ist seit Jahren ein Problem. Viele Fischbestände sind dadurch bereits stark vom Aussterben bedroht – drei Viertel der Bestände sind laut Kommissionsangaben überfischt. Damanakis spricht daher von einer gescheiterten Fischereipolitik. Deshalb sollen sich die Fangquoten künftig stärker an wissenschaftlichem Rat orientieren. Diese Vorschläge von Meeresbiologen und Wissenschaftlern gibt es zwar derzeit schon, letzten Endes entscheiden aber die EU-Staaten über die Quoten – und diese gehen häufig über die empfohlenen Grenzen hinaus.
Daneben will die Fischereikommissarin den Rückwurf des sogenannten Beifangs verbieten. Dabei werden ungewünschte Meerestiere, vielen von ihnen sind bereits tot oder verletzt, wieder über Bord gekippt. Der neue Gesetzesentwurf will die Fischer nun verpflichten, alle gefangenen Fische an Land zu bringen. Damananki erhofft sich dadurch gezieltere Fangmethoden. Flankiert werden sollen diese Massnahmen durch einen Handel mit Quoten. Dabei könnten beispielsweise grössere Fangfirmen kleineren Fischern deren Quoten abkaufen. Dies soll zu einer Konzentration der Flotten führen.Drei Viertel der Fischbestände sind überfischt - Fischereikommission EU
Während die Umweltschutzorganisation Greenpeace die Reformpläne begrüsst, stösst das Vorhaben bei vielen Fischern und den Fischfang-Nationen Frankreich und Spanien auf Widerstand. Eine nachhaltige Bestandesbewirtschaftung sei zwar richtig, den Rückwurf des Beifangs zu verbieten gehe allerdings zu weit. Die Fischer könnten nicht tagelang auf See sein und ihre Lager dort mit unverkäuflichem Fisch füllen, kritisierte der Chef des französischen Nationalen Fischereikomitees.
Weiterführende Informationen
Roter Thunfisch akut vom Aussterben bedroht
Kommentare (0) anzeigenausblenden