Die diesjährige Tagung von "Spirit of Bern" widmete sich engagiert und vielseitig dem Thema "How to save the planet". Nach dem live-zugeschalteten Referat des ehemaligen US-Vizepräsidenten, Friedensnobelpreisträgers und engagierten Kämpfers für den Klimaschutz Al Gore liessen zahlreiche namhafte Referentinnen und Referenten reale Hoffnungen keimen, dass die Zeit zum Handeln für den radikalen Wandel unseres Wirtschaftssystems zu einer umwelt- und klimagerechten Lebensform nachhaltiger Entwicklung zwar drängt, aber noch zu schaffen ist.
Täglich belegen weltweit dramatische Naturereignisse - die laut dem neuesten UNO-Klimabericht stetig extremer werden, ungezählte Menschenleben kosten und unendliche Infrastrukturschäden zur Folge haben - dass die Klimakrise real ist. Die Dringlichkeit, endlich umfassend und zielstrebig zu reagieren, konkrete Massnahmen umzusetzen und hehren Worten wirksame Taten folgen zu lassen, ist mehr als gegeben.
In den Sessionen «Energiesysteme als Schlüssel zur Dekarbonisierung», «Ernährungssysteme» und «Zukunft einer nachhaltigen Wirtschaft» wurden vielfältige Ansätze zu Problemlösungen in unserer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft aufgezeigt. Vieles ist längst bekannt, und erfolgversprechende Wege wurden bereits mehrfach aufgezeigt. Einiges bleibt noch schemenhaft in ferner Zukunft, aber wir wissen genug, um tatkräftig, zielstrebig und hartnäckig handeln zu können.
Der Wirkungsfelder gibt es viele:
- wie produzieren wir eine gesunde Ernährung innerhalb der planetaren Grenzen?
- wie ermöglichen wir allen Menschen sauberes Wasser?
- wie gestalten wir faire Wertschöpfungsketten?
- wie reduzieren wir den Über-Konsum unserer Gesellschaft?
- wie entwickeln wir eine funktionierende Kreislaufwirtschaft?
- wie vermehren und pflegen wir die lebensnotwendige Biodiversität?
- wie setzen wir klimaneutrale Energiesysteme ein?
- wie produzieren wir genügend eigene Energie auslandunabhängig?
- wie organisieren wir unsere künftige Energieversorgung dekarbonisiert?
- wie gestalten wir den Tourismus nachhaltig ?
- wie können Finanzinstrumente umwelt- und klimaschützend eingesetzt werden?
- wie können wir unsere Wirtschaft neu denken?
Einigkeit unter den Expertinnen und Experten besteht, dass wir auf die bisher praktizierte Art nicht mehr weiter wirtschaften können. Die vorhandenen natürlichen Ressourcen sind endlich, ihre Übernutzung schreitet beängstigend voran. Mit fossil befeuerter Mobilität, fossil angetriebenen Maschinen und fossil beheizten Häusern verändern deren Emissionen unsere Atmosphäre und unser Klima. Rücksichtsloses Gewinnstreben zerstört unsere Natur, unsere Landschaften, unsere Lebensgrundlagen.
Unsere Wirtschaft ist so zu transformieren, dass sie ökologische Grundprinzipien berücksichtigt und sozialen Bedürfnissen gerecht wird. Nur so wird die weitere Entwicklung zukunftsfähig, stabil, dauerhaft und damit nachhaltig sein können. Auf diesem Weg sind mutige Ziele zu stecken, markante Meilensteine zu setzen und zu überprüfen.
Auf diesen Weg hat sich bereits der Kanton Glarus begeben. An der letztjährigen Landsgemeinde hat das Volk beschlossen, dass sowohl für Neubauten wie auch Ersatzbeschaffungen keine fossil basierten Brennstoffe mehr erlaubt sind. Der Kanton ist somit der erste in der Schweiz, der konsequent auf erneuerbare Energien setzt. Angetrieben wurde dieser Entscheid durch den rührigen Klimaverein Glarus. Er hat sich zum Ziel gesetzt, dass Glarus als erster Kanton klimaneutral wird!
Die über 20 Referate sind über einen
On-Demand-Stream
bis Ende Oktober verfügbar
Quellen und weitere Informationen:
Spirit of Bern
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