Grüne Startups unterstützen dabei, die Klimaziele zu erreichen Empfehlung

Grüne Startups setzen sich für die Umwelt ein Grüne Startups setzen sich für die Umwelt ein

Der Klimawandel ist allgegenwärtig. Extremwetterereignisse wie Dürren oder Flutkatastrophen zeigen die Wirkungen der Klimaveränderung deutlich auf. Immer mehr junge Unternehmen widmen sich deshalb dem Thema Umwelt und versuchen ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.

Die Klimakrise fordert die Gesellschaft heraus. Nicht zuletzt wegen der „Fridays for Future“-Bewegung stehen die Themen Umwelt und Klimaschutz immer mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Aber aufgepasst: Umweltschutz wird deswegen nicht zum Selbstläufer. Es braucht sowohl konsequente Verhaltensänderungen als auch innovative Ideen und konkrete Umsetzungen davon. Junge Unternehmen verschreiben sich vermehrt der Nachhaltigkeit und sprechen Konsumentengruppen mit interessanten Konzepten an.

Was sind Green Startups?

Sogenannte „grüne Startups“ sind Unternehmen, die jünger als 10 Jahre alt sind und mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zu den ökologischen Zielen einer Green Economy leisten.

Green Economy: Die „grüne Wirtschaft“ verbindet die Ökologie und die Ökonomie. Es geht ihr darum, wirtschaftliches Handeln umwelt- und sozialverträglich zu gestalten. Diese Wirtschaftsform steigert die gesellschaftliche Wohlfahrt, bekämpft Armut und strebt soziale Gerechtigkeit an. All dies passiert vor dem Hintergrund anerkannter ökologischer Grenzen.

Wie sieht die momentane Situation aus?

In Deutschland orientieren sich rund 30% aller Startups an „grünen“ Themen und Zielsetzungen. In den letzten zwei Jahren ist der Anteil dieser Unternehmen an den Neugründungen um den Faktor 1.5 gestiegen. Die Entwicklungen in diesem Bereich werden seit 2018 im „Green Startup Monitor“ aufgezeigt. Herausgegeben wird dieses Dokument vom Bundesverband Deutsche Startups und dem Borderstep Institut.

Die meisten grünen Startups sind in den Bereichen Nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft, Emissionsvermeidung und Energieeffizienz tätig.

Welchen Beitrag können Startups leisten?

Grüne Startups bringen drei konkrete Vorteile mit sich: Sie schaffen Jobs und helfen also der Wirtschaft insgesamt. Die nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen begünstigen zudem die Erreichung der Klimaziele. Verschiedene Problematiken des Klimawandels und der Umweltzerstörung werden auf diverse Art und Weise angegangen. Kreative Lösungen und konkrete Umsetzungen sprechen Konsumenten und Konsumentinnen direkt an und verleiten sie zum eigenen Handeln. Grüne Startups, die im Bereich der Energieversorgung aktiv sind, tragen ausserdem dazu bei, dass die Energie-Unabhängigkeit gestärkt wird. Gerade in Zeiten des Ukraine-Kriegs und der drohenden Energiekrise ist dies besonders wertvoll.

Viele grüne Startups haben dennoch Probleme bei der Finanzierung ihrer Projekte. Die Erwirtschaftung von Gewinn steht bei vielen von ihnen nicht an erster Stelle, was konventionelle Investoren abschreckt. Obwohl die Umwelt ein essentielles Thema ist, fehlt oft das Geld, um die Startups überhaupt zu gründen oder um ihr Wachstum zu begünstigen.

Zwei konkrete Beispiele aus der Schweiz

Auch in der Schweiz gibt es viele grüne Startups, die sich verschiedener Problemstellungen des Klima- und Umweltschutzes annehmen. Zwei konkrete Beispiele möchten wir kurz vorstellen.

Kooky – Mehrwegbecher

Das Startup „Kooky“ hat sich zum Ziel gesetzt, Abfall zu reduzieren. Jährlich werden in der Schweiz über 290 Millionen Einwegbecher weggeworfen, was 2‘700 Tonnen Abfall verursacht. In den Städten Basel und Zürich kann man in verschiedenen Läden (Coop to go, Bretzelkönig, Café Spectacolo, etc.) sein Getränk im Kooky-Mehrwegbecher kaufen. Mit der entsprechenden App scannt man den QR-Code auf dem Becher und geniesst danach sein Getränk. An separaten Stationen kann man diesen dann zurückgeben. Das zuvor erhobene Depot von 1 CHF wird dabei direkt auf die App zurückgezahlt. Die Becher werden gereinigt und wieder in Umlauf gebracht.

Brewbee – Food Upcycling

Das grüne Startup hat sich im Bereich „Food Upcycling“ spezialisiert. Beim Bierbrauen entstehen einige Nebenprodukte, die entweder den Tieren verfüttert oder in eine Biogasanlage gebracht werden. Diese Nebenprodukte - der Treber, die Bierhefe, das Weichbier und die Nebenwürze - enthalten jedoch noch viele Nähr- und Ballaststoffe. Die Brauerei Locher in Appenzell hat sich daher entschieden, sie zu Lebensmitteln zu verarbeiten. Entstanden ist die Eigenmarke „Brewbee“ mit ihren Produkten Pizza, Müesli, Chips und Birrattone.

Grüne Startups helfen mit ihren kreativen Ideen und innovativen Umsetzungen, den Umweltschutz greifbarer zu machen. Sie befreien uns aber nicht aus der Verantwortung zum eigenen Nach- und Umdenken. Konsequente Verhaltensänderungen sind immer noch wesentliche Schritte auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele.


Quellen und weitere Informationen:
Umweltdialog: Grüne Start-ups: Fünf innovative Ideen
Green Startup Monitor 2022
Startups machen Klimaschutz und Nachhaltigkeit zunehmend zum Geschäftsmodell
Innovationen für den Klimaschutz: Wie Startups eine nachhaltige Zukunft schaffen

Kommentar schreiben

Die Kommentare werden vor dem Aufschalten von unseren Administratoren geprüft. Es kann deshalb zu Verzögerungen kommen. Die Aufschaltung kann nach nachstehenden Kriterien auch verweigert werden:

Ehrverletzung/Beleidigung: Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehören die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken ebenso wie persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer.

Rassismus/Sexismus: Es ist nicht erlaubt, Inhalte zu verbreiten, die unter die Schweizerische Rassismusstrafnorm fallen und Personen aufgrund ihrer Rasse, Ethnie, Kultur oder Geschlecht herabsetzen oder zu Hass aufrufen. Diskriminierende Äusserungen werden nicht publiziert.
Verleumdung: Wir dulden keine Verleumdungen gegen einzelne Personen oder Unternehmen.

Vulgarität: Wir publizieren keine Kommentare, die Fluchwörter enthalten oder vulgär sind.

Werbung: Eigenwerbung, Reklame für kommerzielle Produkte oder politische Propaganda haben keinen Platz in Onlinekommentaren.

Logo von umweltnetz-schweiz

umweltnetz-schweiz.ch

Forum für umweltbewusste Menschen

Informationen aus den Bereichen Umwelt, Natur, Ökologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Das wirkungsvolle Umweltportal.

Redaktion

Stiftung Umweltinformation Schweiz
Eichwaldstrasse 35
6005 Luzern
Telefon 041 240 57 57
E-Mail [email protected]

Social Media

×

Newsletter Anmeldung

Bleiben Sie auf dem neusten Stand und melden Sie sich bei unserem Newsletter an.