Schweiz: Nationalrat streicht „Herzstück“ der Landschaftsinitiative

Am Mittwoch wurde im Nationalrat über den Gegenvorschlag der Landschaftsinitiative diskutiert. Man will nicht zu viele gesetzliche Einschränkungen und Vorgaben machen. Also wurde das „Herzstück“ der Vorlage abgelehnt.

Das Raumplanungsgesetz wurde 1979 in Kraft gesetzt. Seither können die Kantone prinzipiell eine eigenständige Raumplanung betreiben. Daraus hat sich ergeben, dass in der Schweiz pro Sekunde ein Quadratmeter Land verbaut wird. Besonders schlimm ist dies in ländlichen Kantonen. Haushälterisch gehen dafür die Agglomerationen der Städte Zürich, Genf oder Basel, mit dem Boden um.

Gestoppt werden soll die Situation mithilfe der Landschaftsinitiative. Darin wird ein 20-jähriges Moratorium für neue Bauzonen verlangt. Für den Bundesrat ist diese Forderung zu schwerwiegend. Er bringt deshalb einen indirekten Gegenvorschlag zur Diskussion vor und hofft so, die Initianten zum Rückzug zu bewegen.

Für Bundesrätin Doris Leuthard (CVP) ist ein Bauzonen-Moratorium zu starr. „Wir sind der Meinung, dass eine Teilrevision des Raumplanungsgesetzes eine raschere Umsetzung möglicher Verbesserungen mit sich zieht, als ein weiterer Verfassungsartikel“, betont sie. Der Bundesrat schlägt vor, dass für neu eingezontes Bauland der Kanton vom Verkäufer eine Mehrwertabgabe verlangen kann. Dieser Vorschlag stiess beim Nationalrat auf kein positives Echo und wurde abgelehnt.

Der Ständerat geht allerdings weiter: Neben einer zwingenden Mehrwertabgabe verlangte er zudem eine Redimensionierung der Bauzone. 
Die Vorlage geht in die Differenzenbereinigung. Wenn sich die beiden Räte auf einen Gegenvorschlag einigen, kommt dieser im Herbst 2013 vors Volk.

Seit der Lancierung der Landschaftsinitiative am 10. Juli 2007 hat sich die Siedlungsfläche  in der Schweiz um 114'140'297 m² vergrössert. Dies entspricht etwa der dreifachen Fläche von Basel-Stadt.

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