Am Freitag präsentierten die Nagra und das Bundesamt für Energie (BFE) die Vorschläge für die Standorte der Oberfächenanlagen. Mögliche Tiefenlagerportale sind die Gebiete Jura-Ost, Jura-Südfuss, Nördliche Lägern, Zürich Nordost, Südranden und Wellenberg. Direkt betroffen sind 21 Gemeinden, da die Anlagen teilweise auf dem Territorium zweier Gemeinden zu stehen kämen.
Doch das Vorgehen ist unlogisch: Es ist weder bekannt, an welchem der sechs ausgewählten Standorte noch wo genau innerhalb dieser Standorte das Tiefenlager gebaut werden könnte. Dazu sind schlicht und einfach zu viele Fragen offen, insbesondere ist das geologische Wissen über die meisten Regionen mangelhaft. Es laufen derzeit Untersuchungen, doch ein Entscheid über den definitiven Standort des Lagers wird frühestens in 10 Jahren erwartet.
Ist das aktuelle Vorgehen ein Täuschungsmanöver?
Seit 1972 besteht die Nagra und untersucht seither mögliche Standorte für ein atomares Endlager – bisher ohne Ergebnis, obwohl dafür schon mehrere hundert Millionen Schweizer Franken an Steuergeldern investiert wurden...
Niemand will diese Endlager – ist das aktuelle Vorgehen also ein Täuschungsmanöver?
Warum befasst man sich bereits mit sekundären Aspekten wie den Standorten für die Oberflächenanlagen? Die Eingrenzung möglicher Tiefenlagerstandorte nach streng sicherheitsrelevanten Kriterien wird durch diese Aktion hintertrieben und die Bevölkerung unnötig zusätzlich verängstigt, da der Zugang zum Tiefenlager eine weitere Gefahrenquelle darstellt. Verschiedene Experten sind der Meinung, dass die sicherste Lösung für einen Zugang ein Schacht sei, andere ziehen eine Rampenlösung vor. Doch mit dem gewählten Verfahren wird es kaum möglich sein, dass die Oberflächenanlage und das Tiefenlager genau übereinander zu liegen kommen – das wäre reiner Zufall.
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