Atomausstieg mit Gaskraftwerken?

16 Apr 2012

Doris Leuthards Pläne zum Atomausstieg sorgen derzeit für hitzige Köpfe. Gaskombikraftwerke und die Erhöhung der Fördergelder für erneuerbare Energien geraten in das Kreuzfeuer unterschiedlicher Kritik. 

Der schweizer Atomausstieg ist entschieden, besiegelt aber noch lange nicht. Seit kurzem kursieren zur Energiewende in den schweizer Medien Berichte über die Vorhaben von Doris Leuthard aus dem Departement Umwelt, Verkehr und Energie (UVEK). Dabei sollen bis zu sechs Gaskraftwerke entstehen, Subventionen für erneuerbare Energien erhöht und die Gebäudesanierungen verstärkt werden.

Die Kombination von Gaskraftwerken und die Förderung der erneuerbaren Energien widerspricht sich

- Kurt Rohrbach, Chef der Bernischen Kraftwerke

Die Kombination von Gaskraftwerken und die Förderung der erneuerbaren Energien widerspricht sich laut Kurt Rohrbach, dem Chef der Bernischen Kraftwerke. Gaskombikraftwerke seien bei den heutigen Strompreisen erst rentabel, wenn die Subventionen für Wind- und Sonnenenergie vermindert und damit die Preise korrigiert würden. Laut dem UVEK soll aber gerade dies nicht der Fall sein.

Mit den Gaskraftwerken würde die Schweiz im geplanten Atomausstieg überhaupt keinen Fortschritt erzielen. In der Kritik steht der dadurch produzierte sehr hohe CO2-Ausstoss, sowie die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten, da das Gas importiert werden müsste. Ein möglicher Gaskraftwerk-Kandidat steht in Chavalon (VS) bei einem ehemaligen Ölkraftwerk.

Diese Strategie geht davon aus, dass der heutige durch Atomkraftwerke erzeugte Strom, sowie der abgeschätzte künftige Bedarf, abzudecken sei. Durch Gebäudesanierungen, verstärkten Einsatz erneuerbaren Energien, erhöhte Energieeffizienz und sparsamen Umgang mit Energie soll aber – wie verschiedene Studien aufzeigen – die Energiewende vollends erzielt werden. Dass dies nicht gratis zu bekommen ist, liegt auf der Hand.

Wie die „NZZ am Sonntag" berichtete, wird vermutlich jährlich rund eine Milliarde für die Energiewende aufzuwenden sein. Möglicherweise wird zur Finanzierung der Preis pro Kilowattstunde mit einem Zuschlag versehen werden müssen.

Klar ist, dass die Pläne des UVEK derzeit aus ökologischer Sicht auf wenig Unterstützung stossen und keine nachhaltige Lösung für den Atomausstieg sind.

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