Nachhaltiger Tourismus – damit sich auch Natur und Umwelt erholen können

27 Sep 2012

Ob Badeferien im Sommer, ein Wanderwochenende im Herbst oder Skifahren im Winter – für viele Menschen ist der Urlaub die schönste Zeit des Jahres. Damit dies so bleibt, muss sich auch die Tourismusentwicklung am Leitprinzip der Nachhaltigkeit orientieren.

Das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung dürfte ähnlich alt sein wie die Neugierde nach fernen Ländern und Kulturen oder der Drang nach Abenteuern, Erlebnissen und Entdeckungen. Die globale Tourismusindustrie hat längst alle der angesprochenen Bereiche für sich erschlossen. Bade-, Sport- oder Eventferien, Städte-, Kultur- oder Pauschalreisen, das Angebot ist riesig und für jeden ist etwas mit dabei. Die Tourismusbranche zeigt sich indes auch ausserordentlich krisenresistent; vielerorts ist sie selbst in den letzten Jahren konjunktureller Abkühlung weiter gewachsen. Ferienreisen scheinen das Letzte zu sein, worauf die Menschen verzichten wollen.

Weil das Reise- und Gastgewerbe in vielen Regionen einen gewichtigen Wirtschaftszweig darstellt und der Tourismus seinem Wesen nach energieaufwändige Bewegungen impliziert, sind negative Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt eine häufige Folge. Die durch den Tourismus verursachte Belastung natürlicher Umgebungen und kultureller Lebensformen hat verschiedene Facetten: Globales Wachstum des internationalen Reise- und Flugverkehrs, Wettbewerb mit Billigangeboten, Import der Wegwerf- und Verschwendungsmentalität unserer Breitengrade in viele Gastgeberländer, lasche Umweltschutzauflagen in den Zieldestinationen.

Obwohl der weltweite Tourismus derartige Schattenseiten sowohl für die Umwelt wie für die lokalen Bevölkerungen aufweist, ist nachhaltiges Reisen nicht per se ein Ding der Unmöglichkeit. Eine umweltverträgliche Reise beginnt mit der Wahl des Ferienziels. Muss es unbedingt in die Ferne gehen oder gibt es attraktive Angebote in der Nähe? Kürzere Ferienaufenthalte sollten so oft wie möglich in der Nähe und/oder mit umweltverträglichen Verkehrsmitteln unternommen werden. Das Bereisen ferner Länder unternimmt man vorzugsweise weniger häufig, nimmt sich dafür aber mehr Zeit. Wird der Weg zum Ziel, erhöht sich die Umweltverträglichkeit mit der Wahl des Verkehrsmittels. Zu Fuss oder mit dem Fahrrad sind Abenteuer und Erlebnis garantiert.

Nachhaltiges Reisen ist zum Beispiel auch bequem mit dem Zug möglich. Sowohl die Schweiz wie auch unsere Nachbarländer bieten viel Interessantes und Unentdecktes an. Wer auf das Fliegen nicht gänzlich verzichten will, hat die Möglichkeit, die verursachten Emissionen über Klima-, Umweltschutz- oder Energieprojekte zu kompensieren.

Selbstverständlich ist auch das persönliche Verhalten im Urlaub nicht unerheblich. Entscheidend ist dabei sicher der Wille, sich der Kultur des bereisten Landes anzupassen und darauf zu achten, möglichst wenig auf Natur und Umwelt einzuwirken. Viele Anbieter machen inzwischen Angaben zu Umweltschutzmassnahmen wie Energie- und Wassersparen, Abfallentsorgung und Recycling.

Zu sanften Tourismus zählen etwa Wanderferien in der Schweiz, Familienreisen mit dem Fahrrad, Gruppen- oder Einzelexkursionen in der Region oder Erlebnislager im Wald. Sanfte Formen des Tourismus müssen dabei keineswegs einen Verzicht auf Komfort und grossartige Urlaubserlebnisse bedeuten. Nichts ist aufregender als die Ursprünglichkeit lokaler Räume unverfälscht mitzuerleben. Im krassen Gegensatz dazu stehen umweltbelastende Arten moderner Reisekulturen wie zum Beispiel Tagesausflüge nach London zum Einkaufen oder nach Kreta zum Baden.

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