Sonderabfall: jetzt auch Nanomaterialien im Fokus der Entsorgung

06 Nov 2012

Die gesetzeskonforme Deklaration von Sonderabfällen ist und bleibt ein Dauerthema. Insbesondere bei Altlasten treten grosse Schwierigkeiten auf. Neu hinzu kommt die problematische Entsorgung von Nanomaterialen.

 Bei Betriebseinstellungen, Zwangsräumungen oder Sanierungen braucht es häufig Spezialisten, um Gebäude, Werkhallen oder Lagerplätze im Freien korrekt zu räumen. In solchen Situationen müssen zuerst mögliche Gefahrenherde festgestellt und der Inhalt von umherliegenden Gebinden eruiert werden. Letztlich ist die gesetzeskonforme Abfalldeklaration wichtig.
„Bei Räumungen einer in Konkurs geratenen Firma der Galvanikbranche“, stellte Daniela Brunner, AWEL, fest, „gab es flüssige und feste Stoffe unbekannter Zusammensetzung zu entsorgen – und dies ohne Ansprechpartner. Eine solche  Ausgangslage erschwerte die Triage der Sonderabfälle und die Aufräumarbeiten erheblich.“ Sich dieser Herausforderung dennoch zu stellen, gibt das Gesetz vor.

Gleichzeitig mit diesen neuen Materialen, [...] müssen auch entsprechende Entsorgungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.

André Hauser, Bundesamt für Umwelt

Neue Probleme entstehen durch neue Stoffe. In jüngster Zeit betrifft dies insbesondere die Nanomaterialien. Der Nanotechnologie wird in vielen Bereichen ein grosses Potenzial zugeschrieben. Ihre Anwendung führt dazu, dass auch Abfälle aus der Herstellung und Verarbeitung von synthetischen Nanomaterialien oder Konsumgütern, die solche Materialien enthalten, als Abfälle anfallen. André Hauser, BAFU, meint dazu: „Gleichzeitig mit diesen neuen Materialen, die Nanostrukturen, Nanofasern oder Nanopartikel aufweisen und bei denen Abfälle anfallen, müssen auch entsprechende Entsorgungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden – gefragt sind daher neue Lösungen.“ Abfälle können in Pulverform oder Suspensionen, also der Aufschwemmung feinstverteilter fester Stoffe in einer Flüssigkeit, entstehen. Sie können auch bei der Entsorgung freigesetzt werden oder fallen aus Kunststoffen, Verbrennungsrückständen oder aus der Aufbereitung von Elektronikschrott an.

Der Umgang mit Nanomaterialien bringt viele unbekannte Risiken mit sich, daher müssen noch wesentliche Wissenslücken geschlossen werden. Aufgrund unterschiedlicher chemisch-physikalischer Eigenschaften des gleichen Materials in mikro- oder makroskaliger Erscheinung, können nicht vorhersehbare Auswirkungen auftreten. Es könnte auch zu ähnlichen Wirkungen wie bei der Nutzung von Asbestfasern oder einer erhöhten toxischen Wirkung durch grössere spezifische Oberflächen kommen. 

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