Die Abgasgesetzgebung für Automobile nahm vor 30 Jahren ihren Anfang. Sie hat die Motorentechnologie mit Brennverfahren und Nachbehandlungssystemen massgeblich geprägt und entsprechende technologische Entwicklungen initiiert. Die Luftschadstoff-Emissionen konnten dadurch markant reduziert werden. Nun geht es besonders um die CO2-Emissionen.
Die CO2-Emissionen aus Treibstoffen sind seit 1990 kontinuierlich angestiegen, während diejenigen aus Brennstoffen abgenommen haben. Das bedeutet, dass die Relevanz des Strassenverkehrs bezüglich den für das Klima wichtigen CO2-Emissionen zugenommen hat. Der Verkehr ist für ein Drittel der Treibhausgase verantwortlich, davon entfallen 77 Prozent auf die Personenwagen und 21 Prozent auf LKWs, Nutzfahrzeuge und Busse. Für LKWs und Busse gilt ab Januar 2013 (neue Typenprüfungen) und ab Januar 2014 (alle neuen Inverkehrssetzungen) die Abgasnorm Euro VI. Technologien zur Erreichung der CO2-Ziele bei Personenwagen und Nutzfahrzeugen sind in der Entwicklung schon weit fortgeschritten. Jedoch braucht es für die zukünftigen Motoren neue Konzepte und Brennverfahren um effiziente und schadstoffarme Antriebe auf den Markt zu bringen.
Für das künftige emissions- und CO2-arme Fahrzeug müssen die Hersteller radikal umdenken.
„Damit die neue CO2-Gesetzgebung eingehalten werden kann, braucht es deutlich veränderte Antriebstechnologien“, stellt Christian Bach, Abteilungsleiter der Empa fest. Für die Verminderung der CO2-Emissionen von PKW und Lieferwagen ist eine Kombination von mehreren Massnahmen sowohl bei den Antriebskonzepten (Hybridisierung) als auch bei den Treibstoffen (kohlenstoffarm, -neutral, bzw. -frei) nötig.
Die wachsenden Anforderungen, sowie die veränderten Rahmenbedingungen zwingen die Hersteller zum Umdenken. VW, Audi und Fiat streben die CO2-neutrale Mobilität an. BMW arbeitet mittels Motorkapsel-Konzepten an einer CO2-Reduktion mit Wärmespeicherung im Motorraum. Ebenfalls werden alternative Antriebe in modularen Querbaukastensystemen geprüft. Während Renault auf reine Elektromobile setzt, glauben vor allem deutsche und asiatische Hersteller die Zukunft in Plug-in-Hybrid-Motoren, also der kombinierten Anwendung von Elektro- und Verbrennungsmotor, zu sehen.
Nicht nur die Antriebssysteme sind zu überarbeiten und die althergebrachten Otto- und Dieselmotoren weiterzuentwickeln. Auch Massnahmen zur Minderung der Reibung und des Luftwiderstands, Start-Stopp-Systeme sowie Bremsenergie-Rückgewinnungskonzepte müssen konsequent eingeführt werden. Es gibt bereits mit Start-Stopp-Automatik ausgerüstete Modelle, bei denen der Motor vor einer Ampel automatisch ausgeschaltet und bei der Weiterfahrt selbständig gestartet wird. Diese CO2-Reduktion kann der umweltbewusste Automobilist aber bei jedem Ampelstopp auch jetzt schon herbeiführen, indem er den Motor bewusst ausschaltet!
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